Meyer: Hilfspaket deckt nur Verlust der Milchbauern von einer Woche

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Das von der Europäischen Kommission heute vorgeschlagene Hilfspaket für die Milchbauern ist nach Ansicht der Grünen in Deutschland völlig unzureichend. Das von der EU den Milchviehhaltern in Aussicht gestellte Paket von 500 Mio Euro würde für Deutschland rund 58 Mio Euro bedeuten. Im Klartext: Das liefe bei bundesweit rund 71 000 Betrieben auf gerade einmal 800 Euro pro Milchviehbetrieb hinaus, stellte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer fest. So viel verliere ein Milchbauer zwischen Ems und Elbe im Durchschnitt zurzeit jede Woche.
Laut Meyer haben die Milchviehhalter allein in Niedersachsen im vergangenen Jahr insgesamt einen Einnahmeverlust von mehr als 1,2 Mrd Euro verbucht. Daher helfe in der Marktwirtschaft „bei Überangebot nur eins: Menge europaweit runter, Preis rauf“. Dass jetzt lediglich einige neue Subventionen an Mengendisziplin gebunden würden, sei zu wenig und verhindere nicht, dass andere Länder und Großbetriebe ihre Milchmenge weiter zum Teil mit staatlichen Stallbausubventionen ausbauten, kritisierte der Minister.
Aus Sicht des Agrarsprechers der Bundestagfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, besteht ein tiefer Graben zwischen den Akteuren. Auf der einen Seite stünden die, die eine Mengenbegrenzung wollten, auf der anderen Seite die, die die Bauern „schonungslos dem Weltmarkt aussetzen“ wollten und weiterhin den Export als „heilsbringenden“ Wirtschaftszweig verkauften. Das sei ein „absoluter Irrglaube“, so Ostendorff. Der Weltmarkt brauche die Milch aus Europa nicht. AgE (19.07.2016)
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