Während die deutsche Spargelernte trotz des durchwachsenen Wetters ein neues Rekordniveau erreichte, hat der Erdbeeranbau unter den Witterungsbedingungen erheblich gelitten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) haute in Wiesbaden mitteilte, wurden in diesem Jahr laut einer ersten Schätzung bundesweit insgesamt rund 119 400 t Spargel gestochen; das wären rund 5 800 t oder 5 % mehr als 2015.
Die im Ertrag stehende Anbaufläche von Spargel belief sich 2016 auf rund 22 000 ha, was einem neuen Höchststand und einem Plus von 7 % gegenüber 2015 entspricht. Sowohl die Fläche als auch die Erntemenge liegen laut Destatis um etwa 13 % über dem sechsjährigen Durchschnitt. Mit 26 800 t sei der meiste Spargel in Niedersachsen gestochen worden, gefolgt von Bayern und Brandenburg mit jeweils 19 600 t.
Die erwartete Erntemenge von Erdbeeren im Bundesgebiet veranschlagen die Wiesbadener Statistiker ebenfalls auf 119 400 t; demnach würde das Vorjahresergebnis aber um 26 % und der Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre um 21 % verfehlt. Neben den Ertragseinbußen ist dafür laut Destatis auch die Einschränkung der Freilandfläche um 12 % maßgeblich, der sich unter anderem auf die Wetterlage und die niedrigen Erzeugerpreise zurückführen lasse.
Zwei Drittel der Erntemenge von Erdbeeren entfallen den Statistikern zufolge auf die Bundesländer Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Während im Südwesten die Erdbeerenerzeugung überdurchschnittlich zurückgehen dürfte, und zwar um 34 % auf 19 000 t, wird für Niedersachsen eine Abnahme um 22 % auf 33 900 t und für Nordrhein-Westfalen ein Minus von nur 17 % auf 26 100 t erwartet.
Die endgültigen Ergebnisse zur Spargel- und Erdbeerenerzeugung werden nach Abschluss der im Herbst durchgeführten Gemüseerhebung veröffentlicht. AgE
(20.07.2016)