Nach fast 20 Jahren staatlicher Bekämpfung des Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV1) gilt Rheinland-Pfalz jetzt als frei von der Tierseuche. Darauf hat das Mainzer Umweltministerium gestern unter Berufung auf den entsprechenden Durchführungsbeschluss der Europäischen Union vom 5. Juli hingewiesen.
Ressortchefin Ulrike Höfken wies darauf hin, dass damit die Auflagen für die Vermarktung von Rindern in BHV1-freie Gebiete entfielen. Die rheinland-pfälzischen Landwirte könnten künftig beim Handel über die Landesgrenzen auf aufwändige Quarantänemaßnahmen verzichten. Zudem hätten sie Marktvorteile beim Verkauf von BHV1-freien Tieren in andere Mitgliedstaaten und Drittländer.
Das Mainzer Umweltministerium empfiehlt den Landwirten, nur Rinder mit korrekter und vollständiger BHV1-Gesundheitsbescheinigung zu kaufen, um den eigenen Status nicht zu gefährden. Derzeit noch nicht frei von Rinderherpes seien die an Rheinland-Pfalz grenzenden Länder Frankreich, Luxemburg und Belgien sowie die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf.
Rinderherpes könne große tiergesundheitliche und wirtschaftliche Schäden anrichten, warnte das Ministerium. Bei Rindern verursache es akute und hochansteckende Entzündungen der Atemwege. Auch Fehlgeburten und Infektionen der Fortpflanzungsorgane träten auf. AgE
(22.07.2016)