Die Krise in der heimischen Milchproduktion bekommen in Argentinien jetzt auch die Verbraucher zu spüren. Wie aus argentinischen Medienberichten hervorgeht, ist seit Anfang dieses Monats Butter in den Ladenregalen des südamerikanischen Landes knapp; entsprechend teuer sind vorhandene Angebote.
Als einen Grund dafür nannte die Vereinigung der kleinen und mittleren Milcherzeuger (Apymel) den Rückgang der heimischen Milchproduktion infolge nur noch niedriger Gewinnmargen. Hinzugekommen seien im zurückliegenden Frühjahr die heftigen Überschwemmungen im Zuge des Wetterphänomens El Niño. Dadurch sei die Erzeugung in den wichtigsten Produktionsgebieten des Landes zusätzlich stark gesunken.
Landwirtschaftsminister Ricardo Buryaile erklärte die Verknappung von Butter indes vor allem damit, dass die Milchverarbeiter aufgrund der höheren Rentabilität jetzt Käse statt Butter herstellten. Auf diese Unternehmensentscheidung habe der Staat keinen Einfluss. Es werde aber Treffen zwischen Regierungs- und Industrievertretern geben, in denen an einer Lösung des Problems gearbeitet werde.
Dass sich die argentinische Milchwirtschaft in einer schwierigen Lage befindet, wurde diese Woche auch durch Protestaktionen der Erzeuger in den mit Abstand wichtigsten Produktionsregionen Santa Fe und Córdoba deutlich. AgE
(08.08.2016)