London will EU-Agrarbeihilfen nach Brexit aus eigener Tasche finanzieren

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Die britischen Landwirte können trotz der Entscheidung für den Austritt aus der Europäischen Union damit rechnen, dass das aktuelle Stützungsniveau im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) noch gut vier Jahre aufrechterhalten wird. Das hat ihnen zumindest der britische Finanzminister Philip Hammond am vergangenen Wochenende zugesichert. So sollen die Subventionen im Rahmen der Ersten Säule bis Ende 2020 aus eigener Kasse weitergezahlt werden, wenn der Brexit vorher vollzogen werden sollte.
Außerdem kündigte Hammond an, dass alle Beihilfen im Rahmen der Zweiten Säule, die bis zur Vorlage des vorläufigen britischen Etats im Herbst dieses Jahres bewilligt worden seien, auch nach dem Brexit garantiert seien. Das solle auch für Subventionen aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) sowie für Forschungsprojekte gelten, die im Rahmen des Programms Horizont 2020 unterstützt würden.
Landwirtschaftsministerin Andrea Leadsom kündigte indes an, neue Ansätze für die Unterstützung der Landwirtschaft nach dem Brexit entwickeln zu wollen. Unterdessen begrüßte der Präsident des britischen Bauernverbandes (NFU), Meurig Raymond, die Unterstützungszusage aus London. „Wir freuen uns auch, dass wir nun mehr Klarheit über die Zukunft der Agrarumweltprogramme haben und werden mit der Regierung bei der Weiterentwicklung zusammenarbeiten“, sagte Raymond. Laut EU-Kommission erhielten die Farmer im Vereinigten Königreich 2015 Direktzahlungen im Rahmen der Ersten Säule von insgesamt 3,084 Mrd Euro. Außerdem stehen im Zeitraum 2014 bis 2020 insgesamt 5,2 Mrd Euro für regionale Entwicklungsprojekte zur Verfügung. AgE (17.08.2016)
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