Die Europäische Union hat im Wirtschaftsjahr 2015/16 den Export von landwirtschaftlichen Produkten und Nahrungsmitteln in Drittländern steigern können. Wie die EU-Kommission heute mitteilte, erhöhte sich der Wert der Agrarausfuhren im Vergleich zu 2014/15 um 2,69 Mrd Euro oder 2,1 % auf 126,57 Mrd Euro. Mit Blick auf die absoluten Umsatzsteigerungen nach Zielländern lagen die USA als wichtigster Markt mit einem Plus von 2,23 Mrd Euro oder 12,4 % auf 20,15 Mrd Euro vorn.
Relativ noch stärker ging es in China, dem zweitwichtigsten Markt, aufwärts, und zwar um 1,89 Mrd Euro oder 20,4 % auf 11,00 Mrd Euro. Ein deutliches Wachstum wurde auch für Saudi-Arabien mit 550 Mio Euro beziehungsweise 12,8 % auf 4,83 Mrd Euro verzeichnet. Dem standen unter anderem ein Umsatzrückgang im Agrarhandel mit Hongkong um 1,20 Mrd Euro oder 24,4 % auf 3,72 Mrd Euro gegenüber. Auch für Russland registrierten die Brüsseler Statistiker eine kräftige Abnahme der Exporterlöse, nämlich um 1,07 Mrd Euro oder 16,1 % auf 5,55 Mrd Euro. Hier schlug das Moskauer Importembargo zu Buche.
Im Einzelnen stiegen vor allem die Ausfuhrumsätze mit frisch gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch, und zwar um 986 Mio Euro oder 26,1 % auf 4,77 Mrd Euro. Gleichzeitig verzeichneten die Statistiker einen Anstieg der Exporte von lebenden Tieren um 502 Mio Euro beziehungsweise 24,2 % auf 2,58 Mrd Euro. Stark rückläufig waren dagegen die Weltmarkterlöse für rohe Häute und Felle; hier wurde ein Minus von 1,06 Mrd Euro oder 36,4 % auf 1,86 Mrd Euro verzeichnet. Die Weizenexporte der EU nahmen wertmäßig um 1,01 Mrd Euro oder 15,0 % auf 5,75 Mrd Euro ab. Zudem verringerte sich der Wert der Milchpulver- und Molkeausfuhren um 695 Mio Euro auf 3,75 Mrd Euro.
Den höheren Ausfuhren der Gemeinschaft im Agraraußenhandel standen auch umfangreichere Lieferungen aus Drittländern gegenüber. So erhöhte sich der Wert der EU-Einfuhren von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln in den zwölf Monaten bis einschließlich Juni 2016 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,83 Mrd Euro oder 3,5 % auf 112,58 Mrd Euro. Den größten Importwertzuwachs verzeichneten die Statistiker dabei mit 1,26 Mrd Euro oder 10,5 % auf 13,17 Mrd Euro für tropische Früchte, Nüsse und Gewürze. AgE
(22.08.2016)