Für Brasilien zeichnet sich für das im März gestartete Wirtschaftsjahr 2016/17 eine deutlich höhere Rohrzuckererzeugung ab. So prognostiziert die Versorgungsgesellschaft Conab, die dem Agrarressort in Brasília zugeordnet ist, aktuell für das südamerikanische Land eine Produktion von 39,96 Mio t Rohrzucker; das wären 19,3 % mehr als im Vorjahr. Im Gegenzug soll die brasilianische Ethanolerzeugung um 8,5 % auf 27,8 Mrd l eingeschränkt werden.
Die Experten begründen ihre Voraussage mit den relativ hohen Zuckerpreisen, wodurch sich die Wettbewerbsfähigkeit der Ethanolherstellung verschlechtert habe. Brasilien ist der weltgrößte Zuckerproduzent und auch die Nummer eins am Weltmarkt. Das brasilianische Zuckerrohrareal für die laufende Anbausaison veranschlagt die Conab aktuell auf 8,97 Mio ha; das wären 3,7 % mehr als im vergangenen Wirtschaftsjahr. In der Folge soll die Zuckerrohrernte um 2,9 % auf voraussichtlich 684,77 Mio t steigen.
Die Zuckerhändler an der New Yorker Warenterminbörse zeigten sich von der neuen brasilianischen Prognose indes wenig beeindruckt. Der Rohzuckerfuture Nr. 11 mit Fälligkeit im Oktober 2016 wurde heute Morgen gegen 3.40 Uhr Ortszeit im elektronischen Handel für 19,80 cts/lb (389 Euro/t) gehandelt; das war im Vergleich zum vergangenen Donnerstag, also vor Veröffentlichung der neuen Prognose, ein Minus von knapp 1 %. Gegenüber dem im September 2015 markierten Laufzeittief beträgt das Kontraktplus noch rund 70 %. AgE
(22.08.2016)