Bundeslandwirtschaftsministerium geht von 45,5 Millionen Tonnen Getreide aus

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Auch das Bundeslandwirtschaftsministerium schätzt die diesjährige deutsche Getreide- und Rapsernte deutlich kleiner als im Vorjahr, weist aber auf eine große regionale Schwankungsbreite bei den Ergebnissen hin. In seiner heute in Berlin vorgelegten Erntebilanz taxiert das Agrarressort die Getreideproduktion auf Basis der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) einschließlich Körnermais auf 45,50 Mio t, womit das mehrjährige Mittel um 2,5 % und das Vorjahresniveau um fast 7 % verfehlt würde. Allerdings liegt die Schätzung deutlich über der des Deutschen Bauernverbandes (DBV) von 43,55 Mio t. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) veranschlagte das Aufkommen zuletzt auf 44,87 Mio t.
Für Winterraps weist das Ministerium eine gegenüber 2015 um 7 % kleinere Ernte von 4,66 Mio t aus. Sollte sich diese Schätzung bestätigen, wäre das diesjährige Rapsaufkommen um fast 11 % hinter dem mehrjährigen Mittel geblieben. Die Ölgehalte der bisher im Rahmen der BEE untersuchten Rapsproben sollen zudem niedriger liegen als in den beiden Vorjahren. DBV und DRV veranschlagten das Rapsaufkommen auf jeweils 4,47 Mio t.
Bei Weizen rechnet das Bundeslandwirtschaftsministerium mit einer Produktion von 24,55 Mio t; das wären 7,5 % weniger als 2015. Die Erträge sollen beim dominierenden Winterweizen im Bundesdurchschnitt nur 76,8 dt/ha erreichen, was 5,8 % weniger wären als 2015. Die Roggenernte soll vor allem wegen der deutlichen Flächeneinschränkung mit 3,23 Mio t um rund 7 % kleiner als im vergangenen Jahr ausfallen.
Niedrigere Hektarerträge veranschlagt das Agrarressort auch für die Wintergerste. Hier wurden laut der Erntebilanz im Schnitt mit 70,8 dt/ha etwa 8 % weniger gedroschen als im Vorjahr. Trotz erneut ausgedehnter Anbaufläche dürfte die Ernte mit 9,04 Mio t um 6 % unter der Menge von 2015 geblieben und um 9 % kleiner als im mehrjährigen Mittel ausgefallen sein. Mit 8,5 % zum Vorjahr und gut 16 % zum langjährigen Durchschnitt wird der relative Rückgang für die Sommergerste noch höher geschätzt. Insgesamt geht das Ministerium hier von einem Aufkommen von nur 1,83 Mio t aus.
Zur Qualität der meist für Brauzwecke bestimmten Sommergerste kann das Ministerium noch keine Angaben machen. Beim Weizen wird von einem relativ niedrigen Anteil an Backweizenqualitäten ausgegangen. Frühe geerntete Roggenpartien sollen indes mit guten Backqualitäten aufwarten. AgE (29.08.2016)
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