Ihre Forderung nach einer langfristigen Perspektive für Biokraftstoffe der ersten Generation über das Jahr 2020 hinaus hat die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) bekräftigt. Der UFOP-Vorsitzende Wolfgang Vogel warnte beim Anpressen der Rapsernte 2016 gestern in Berlin davor, beim Klimaschutz bestehende und etablierte Werkzeuge wie Biokraftstoffe aus Biomasse zur Minderung von Treibhausgasemissionen von vornherein auszuschließen.
Der UFOP-Vorsitzende erinnerte an die Ergebnisse der Klimakonferenz von Paris und stellte heraus, dass die Ziele nur dann erreicht werden könnten, wenn auch die bereits heute bestehenden Optionen der Klimagaseinsparung genutzt und weiterentwickelt würden. Deshalb fordere die UFOP, dass auf Basis der in Brüssel vereinbarten Kappungsgrenze von 7 % für herkömmliche Biokraftstoffe ein Mengenplateau geschaffen werde, das nicht mit indirekten Landnutzungsänderungen (ILUC) in Zusammenhang gebracht werde. Nur so seien internationalen Wettbewerbsverzerrungen bei Sozial- und Umweltstandards zu vermeiden, betonte Vogel.
Der Verbandschef spricht sich ferner für eine EU-weite Einführung der Treibhausgas-Minderungspflicht aus. Diese stellt nach seiner Darstellung zusammen mit der iLUC-freien Basismenge für Biokraftstoffe der ersten Generation einen effizienten Weg dar, die Klimaschutzanforderungen zu erfüllen. Zudem werde so ein technologie- und rohstoffoffener Effizienzwettbewerb gefördert. Biokraftstoffe der ersten Generation nehmen hierbei nach Vogels Worten auf absehbare Zeit eine wichtige Brückenfunktion wahr.
Nicht zuletzt aus diesem Grund ist nach Überzeugung des UFOP-Vorsitzenden für Biokraftstoffe der ersten Generation eine Fortsetzung der Biokraftstoffpolitik nach 2020 notwendig. Gerade im Schwerlastverkehr kann sich sogar Vogel eine Ausweitung des Biodieseleinsatzes vorstellen. Hier verwies er auf eine in diesem Jahr veröffentlichte Kraftstoffnorm für B30, die bei entsprechend zertifizierten Motoren einen Biodieselanteil von 30 % ermögliche. AgE
(31.08.2016)