Der Deutsche Bauernverband (DBV) unterstützt die Empfehlung des World Wildlife Fund (WWF) Deutschland zum verstärkten Einsatz heimischer Pflanzenöle, warnt aber gleichzeitig vor einem pauschalen Ausstieg aus den Biokraftstoffen oder Diktaten beim Fleischverzehr. Mit Blick auf die Aussage in der Studie des WWF, wonach ein Großteil der deutschen Palmölimporte durch Pflanzenöl aus heimischer Produktion ersetzt werden könnte, allerdings mit negativen Umweltfolgen, betonte DBV-Vizepräsident Wolfgang Vogel heute die Nachhaltigkeit der heimischen Ölfruchterzeugung.
Vogel gab zu bedenken, dass die heimischen Ölsaaten nicht nur etwa 1,5 t Öl je Hektar lieferten, sondern darüber hinaus in Form von Ölschroten auch noch heimisches Eiweißfuttermittel zur Verfügung stellten. Diskussionen um einen Fleischverzicht zugunsten geringerer Ölimporte, wie von der WWF-Studie nahegelegt, hält er vor diesem Hintergrund für völlig verfehlt.
Auch pauschale Empfehlungen zum Ausstieg aus den landwirtschaftlichen Biokraftstoffen sind für den DBV-Vizepräsidenten keine Lösung für die vom WWF aufgeworfenen Probleme. Er wies darauf hin, dass Deutschland und Europa seit 2009 weltweit führende Systeme zur Nachhaltigkeitszertifizierung für Biokraftstoffe aufgebaut hätten. Dabei bestehe ein lückenloser Herkunftsnachweis für die Rohstoffe, beginnend beim Anbau bis zum Endkunden an der Tankstelle.
Vogel hob zudem hervor, dass sich der Beitrag der Biokraftstoffe zur Treibhausgasminderung in Deutschland in den letzten Jahren fortlaufend erhöht habe. Gerade dieser Beitrag von Biokraftstoffen zum Klimaschutz sollte stärker anerkannt und über 2020 hinaus in der Europäischen Union fortgeführt werden, forderte der DBV-Vizepräsident. AgE
(02.09.2016)