Der Deutsche Bauernverband (DBV) drängt auf eine rasche Umsetzung des EU-Hilfspakets. Aktive Landwirte müssen möglichst zeitnah Unterstützung erhalten, mahnte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken heute in Berlin. Ausgestaltung und Antragsverfahren müssten diesem Ziel gerecht werden. Entscheidungen dazu erwartet der Generalsekretär von der Agrarministerkonferenz kommende Woche in Rostock.
Wie auch in anderen EU-Mitgliedstaaten sollten in dem Unterstützungsprogramm die Möglichkeiten genutzt werden, zukunftsorientiert in den nationalen Milchsektor zu investieren. Krüsken wies darauf hin, dass die auf Deutschland entfallenden EU-Mittel von 58 Mio Euro aus dem Bundeshaushalt aufgestockt werden sollen.
Starke Mitnahmeeffekte befürchtet der Bauernverband bei der von der EU in Aussicht gestellten Prämie von 14 Cent pro Kilogramm verringerte Milchproduktion. Die dafür insgesamt zur Verfügung 150 Mio Euro sollen über ein Ausschreibungsverfahren verteilt werden. Krüsken erwartet, dass diese Mittel an denjenigen Milcherzeugern vorbeigehen werden, die weitermachen wollen und eine Zukunftsperspektive suchen.
Der DBV geht davon aus, dass insbesondere aussteigende Milchviehbetriebe die Beihilfe in Anspruch nehmen werden. Für landwirtschaftliche Unternehmer, die auch in Zukunft in der Milchproduktion verbleiben wollten, sei die Beihilfehöhe zu gering, da sie nicht die fixen Kosten decke. Damit gingen die Betriebe leer aus, die in den vergangenen Monaten investiert hätten. Zudem erfolge die erst Ende März 2017 zu erwartende Auszahlung zu spät, um tatsächlich in der jetzigen Krise unterstützend wirken zu können.
Dennoch geht es aus für den Bauernverband darum, dass möglichst viele aktive Milchbauern in Deutschland von der Beihilfe profitieren. Interessierten Landwirten wird geraten, schon jetzt die nötigen Unterlagen vorbereiten, um ab dem 12. Beziehungsweise 13. September die Anträge rechtzeitig stellen zu können. AgE
(05.09.2016)