Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit seine Milchpreisprognose für die noch bis zum 31. Mai 2017 laufende aktuelle Liefersaison angehoben. Wie das Unternehmen heute mitteilte, sollen die Erzeuger für das Kilogramm Milchfeststoff einen Basispreis von 5,25 NZ$ (3,44 Euro) erhalten; Ende August waren noch 4,75 NZ$ (3,11 Euro) kommuniziert worden; Anfang August waren es 4,25 NZ$ (2,79 Euro).
Mit der erneuten Anhebung um 0,50 NZ $ (0,33 Euro) und der in Aussicht gestellten Vergütung von Genossenschaftsanteilen zwischen 0,50 NZ$/kg (0,33 Euro) und 0,60 NZ$/kg (0,39 Euro) würde ein Fonterra-Erzeuger den Rohstoff in der aktuellen Saison mit rund 5,80 NZ$ (3,80 Euro) vergütet bekommen; das wären pro Kilogramm Feststoffeinheit 1,50 NZ$ (0,98 Euro) oder 35 % mehr als 2015/16. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre erlösten die Milchbauern der Genossenschaft allerdings 6,16 NZ$ (4,04 Euro).
Der Fonterra-Vorsitzende John Wilson wies darauf hin, dass die Milchproduktion in den meisten wichtigen globalen Produktionsgebieten infolge der niedrigen Preise sinke. Das gelte für die Europäische Union, aber auch für Neuseeland, wo der Milcheingang bei Fonterra momentan gut 3 % unter dem Vorjahresniveau liege. Positiv sei zudem, dass an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) die Preise für Standardmilcherzeugnisse weiter anzögen.
Bei der gestrigen Auktion an der GDT legte der zusammenfassende Index aller gehandelten Standardmilchprodukte gegenüber der vorherigen Versteigerung von Anfang September um 1,7 % zu, nachdem er zuvor seit Mitte Juli um rund 30 % gestiegen war. Dabei ging es im Mittel aller Kontraktlaufzeiten mit dem Butterpreis um 3,6 % auf 3 892 $/t (3 491 Euro) nach oben. Für Magermilchpulver erhielten die Anbieter im Schnitt 2 293 $/t (2 057 Euro); das waren 3,0 % mehr als bei der Auktion von Anfang September. Lediglich bei Vollmilchpulver blieben über alle Lieferkontrakte hinweg Preissteigerungen aus. Das Produkt wurde im Mittel für 2 782 $/t (2 495 Euro) verkauft, was einem leichten Rückgang von 0,2 % im Vergleich zur Handelsrunde vor zwei Wochen bedeutete. AgE
(22.09.2016)