Die Kritik an der europäischen beziehungsweise deutschen Pflanzenschutzmittelpolitik bricht nicht ab. Auch die Saatgutwirtschaft unterstrich jetzt die Notwendigkeit eines wirksamen Pflanzenschutzes. Sie will sich gemeinsam mit den Pflanzenschutzmittelherstellern für die Zulassung von geeigneten Mitteln für die Produktion von Futterpflanzensaatgut einsetzen. Ohne wirksamen Pflanzenschutz werde man die Erzeugung von Futterpflanzensaatgut nicht in Deutschland halten können, stellten Branchenvertreter bei der Wirtschaftlichen Fachtagung für Futterpflanzen- und Zwischenfruchtsaatgut heute in Fulda klar.
Für eine Versorgung der deutschen Landwirte mit hochwertigem Saatgut geprüfter und empfohlener Sorten spiele die regionale Erzeugung eine außerordentlich wichtige Rolle, hieß es außerdem in der osthessischen Bischofsstadt. Der Vorsitzende der Abteilung Futterpflanzen im Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP), Johannes Peter Angenendt, gab im Hinblick auf die immer restriktiveren Zulassungsverfahren zu bedenken, dass die Produktion von hochwertigem Futterpflanzensaatgut angepasste Pflanzenschutzlösungen benötige.
Angenendt unterstrich die positiven Umweltwirkungen der Futterpflanzensaatgutproduktion und forderte eine Kohärenz in den politischen Entscheidungen: Man kann nicht auf der einen Seite breitere Fruchtfolgen fordern und auf der anderen Seite die Landwirte daran hindern, ihre Bestände zu schützen und zu ernähren, so der Futterpflanzenexperte. AgE
(23.09.2016)