Forschungsnetzwerke der Landwirtschaftlichen Anwendungsforschung der SKW Piesteritz

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Allein durch die Ausrichtung des alljährlichen Feldtages von SKW Piesteritz mit seinen fast 1.000 Besuchern und durch die ebenfalls stets gut besuchten Winterfachtagungen ist die unternehmenseigene Anwendungsforschung mit Sitz in Cunnersdorf bei Leipzig weithin bekannt. Weit weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass in Cunnersdorf zahlreiche Forschungskooperationen gepflegt werden. Neben grundlegenden Fragen zur Wirkung von Düngern und Düngerbestandteilen auf Boden, Pflanzenentwicklung und Ertragsbildung stehen zunehmend Effekte auf Umweltparameter im Fokus dieser Kooperationen.

So werden an der Fachhochschule Osnabrück und an der Technischen Universität München Lachgasmessungen durchgeführt, um die Minderungspotenziale von Nitrifikationshemmstoffen einzuschätzen und zu optimieren. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass durch den Einsatz von stabilisierten Düngemitteln mit Nitrifikationshemmstoff die Lachgasemissionen um bis zu 75 Prozent gemindert werden können.

In Lysimeter-Stationen des Freistaates Sachsen wird untersucht, wie sich das Risiko von Nitratausträgen reduzieren lässt. Auch hier zeigt sich, dass durch den Einsatz von stabilisierten Düngemitteln mit Nitrifikationshemmstoff die Stickstoffverluste, hier in Form von Nitrat, um bis zu 50 Prozent gemindert werden können.

Hinter den spezifischen Fragestellungen der verschiedenen Projekte steht immer das Ringen um höchstmögliche Düngernutzungseffizienz. Denn was ökonomisch effizient ist, ist auch ökologisch effizient: Je mehr Nährstoffe die Pflanze aufnimmt, desto weniger gelangen als Verlust unkontrolliert in die Umwelt. Um entsprechende Vorteilseffekte von Entwicklungsprodukten für verschiedene Regionen und Standortbedingungen abzusichern, unterhält das Cunnersdorfer Freilandversuchswesen bilaterale Kooperationen mit Versuchsstationen in ganz Deutschland und in verschiedenen Ländern der Europäischen Union.

Eine besondere Herausforderung stellt der Klimawandel dar. Deshalb intensiviert SKW Piesteritz die Forschungskooperation gerade zu diesem Thema. Am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und an der Martin-Luther-Universität in Halle wird derzeit untersucht, wie die ammoniumbetonte Pflanzenernährung zur besseren Wurzelentwicklung und Fitness der Pflanzen bei Frühjahrstrockenheit beitragen kann.

Das jüngste Projekt der Anwendungsforschung von SKW Piesteritz heißt StaPlaRes. Das Kürzel steht für Stabilisierung und Platzierung von Harnstoff als innovative Maßnahmen zur Erhöhung der Ressourceneffizienz. Für die Bearbeitung dieses Themas haben sich acht renommierte Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zu einem Forschungsverbund zusammengefunden. In diesem Forschungsverbund wirken Experten des Bundes, der Länder und der Privatwirtschaft eng zusammen, um den Einsatz des Weltdüngers Nummer 1 noch effizienter und umweltverträglicher zu machen. Auch hier erfolgt die Koordination der vielfältigen Arbeiten durch die Anwendungsforschung von SKW Piesteritz.
Weitere Informationen unter http://www.duengerfuchs.de
(27.09.2016)
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