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Auf die Bedeutung der Bioenergie für den Klimaschutz haben der Deutsche Bauernverband (DBV) und weitere Branchenverbände hingewiesen. Anlässlich der heutigen Anhörung zum Klimaschutzplan 2050 erklärten die Verbände die Bioenergie für unverzichtbar für den Klimaschutz und warfen der Bundesregierung vor, das Potential der Biomasse für die Erreichung der Ziele zur Begrenzung der Erderwärmung zu unterschätzen.
Der DBV-Fachbereichsleiter Steffen Pingen wies darauf hin, dass die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und Reststoffen schon heute auf tausenden Bauernhöfen einen wichtigen Beitrag für eine verbesserte Klimabilanz der Landwirtschaft leiste. Die verstärkte Nutzung von Gülle aus Tierhaltungsbetrieben in Biogasanlagen bietet nach seiner Überzeugung noch erhebliche Potentiale für eine zählbare Treibhausgasminderung. Daneben kritisiert Pingen, dass der Klimaschutzplan in seiner aktuellen Fassung die besondere Rolle der Landwirtschaft für die Ernährungssicherung nicht ausreichend verankere. Es sei vor allen nicht angemessen, der Landwirtschaft als einzigem Wirtschaftssektor für 2050 ein starres THG-Minderungsziel vorzugeben, erklärte Pingen.
Nach Darstellung des Geschäftsführers vom Bundesverband Bioenergie (BBE), Bernd Geisen, hätten die deutschen Treibhausgasemissionen 2015 ohne Bioenergie noch deutlich über dem von der Bundesregierung geschätzten Volumen von 908 Mio t gelegen. Er hält deshalb eine schnelle Abkehr von den fossilen Energien für geboten. Dafür brauchen wir die Bioenergie mit ihren Einsatzfeldern bei Strom, Wärme und Kraftstoffen, betonte Geisen.
Der Geschäftsführer vom Fachverband Biogas (FvB), Dr. Claudius da Costa Gomez, warnte vor einer Vernachlässigung der Anbaubiomasse, wie es das Bundesumweltministerium in seinem Entwurf zum Klimaschutzplan nahelege. Verzichte man auf die Nutzung der heimischen Energie vom Acker und die dadurch erzielten Treibhausgaseinsparungen, würde dies einer verstärkten Nutzung von Öl und Kohle und damit einer weiteren Erhitzung des Planeten Vorschub leisten, warnte da Costa Gomez. Dies gilt nach Angaben von Dr. Rainer Schrägle vom Fachverband Holzenergie (FVH) gleichermaßen für die Nutzung des Biomassepotentials der deutschen Wälder.
Mit Blick auf den Verkehrssektor plädieren die Verbände für einen konsequenten Ausbau der Treibhausgasquote. Die bis zum Jahr 2020 geltenden Quoten sollten schneller und stärker als bislang vorgesehen unter Berücksichtigung aller möglichen Maßnahmen zur Klimagas-Minderung angehoben werden. AgE
(28.09.2016)