Die Landwirte in Deutschland beurteilen die aktuelle Geschäftslage weiterhin verhalten. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen Trendmonitors Europe, die heute von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) vorgelegt wurden. Mit Blick auf die Schweinehalter stellt die DLG fest, dass sich die Preise für Schlachtschweine deutlich erholt hätten. Allerdings erfolge dies nach einer gut einjährigen Phase niedriger Preise, so dass erst einmal die Stabilisierung der Betriebe im Fokus stehe.
Weiterhin in einer schwierigen Preissituation befinden sich laut der Landwirtschafts-Gesellschaft die Milchviehhalter. Deren oberstes Ziel sei derzeit die Sicherung der Liquidität. Auf eine Niedrigpreisphase müssten sich die Marktfruchterzeuger einstellen, da die global umfangreiche Getreideernte - insbesondere in der Schwarzmeerregion - auf die Preise drücke.
Vor diesem Hintergrund beurteilten nicht nur die Landwirte in Deutschland, sondern auch deren Berufskollegen in Frankreich und Polen die aktuelle Geschäftslage weiterhin verhalten, so die DLG. Die Landwirte in Großbritannien seien hingegen zufriedener mit der Geschäftslage als noch im Frühjahr 2016. In Folge der Brexit-Entscheidung sei das britische Pfund abgewertet worden, so dass sich insbesondere die Exportsituation für britische Agrarprodukte verbessert habe.
Wie der DLG-Trendmonitor zudem zeigt, haben die Landwirte in Deutschland und Polen weiterhin nur verhaltene Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Die Betriebsleiter sähen noch keine Trendwende an den Märkten, und auch die unterdurchschnittliche Getreideernte mit teils mäßigen Qualitäten dämpfe die Stimmung.
Deutlich verschlechtert haben sich der DLG zufolge die Zukunftserwartungen der Landwirte in Frankreich. Eine weit unterdurchschnittliche Ernte und schlechte Qualitäten hätten sinkende Einnahmen zur Folge, insbesondere beim Getreideexport. Weiterhin angespannt sei außerdem die wirtschaftliche Lage der französischen Milchvieh- und Schweinehalter. Deutlich positiver seien hingegen die Geschäftserwartungen der britischen Landwirte. AgE
(30.09.2016)