Nachdem der Zuckerpreis am Weltmarkt in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen ist, hat die Rabobank ihre Kursprognose deutlich nach oben angepasst. So sehen die Utrechter Experten jetzt für das vierte Quartal 2016 einen durchschnittlichen Preis an der New Yorker Terminbörse für Rohzucker von 21,6 cts/lb (424 Euro/t); einen Monat zuvor waren lediglich 19,6 cts/lb (385 Euro/t) erwartet worden.
Auch für das kommende Jahr sind die Banker jetzt optimistischer. Allerdings soll der Durchschnittskurs im ersten Quartal 2017 im Vergleich zur vorhergehenden Periode sinken, und zwar auf 21 cts/lb (412 Euro/t). Für den Zeitraum April bis Juni wird ein weiterer Rückgang auf 20,2 cts/lb (396 Euro/t) im Mittel erwartet. Mit Blick auf das dritte Quartal rechnen die Experten mit einer Verbilligung auf glatt 20 cts/lb (392 Euro/t).
Nachdem der Märzkontrakt an der New Yorker Börse Ende September ein Vierjahreshoch bei 24,10 cts/lb (473 Euro/t) erreicht hatte, gab er zwar bis heute gegen 9.50 Uhr hiesiger Zeit auf 23,64 cts/lb (464 Euro/t) nach; das war aber im Vergleich zum Eröffnungskurs des Vormonats noch ein Plus von 15,0 %. Im gleichen Zeitraum legte der Future auf Weißzucker derselben Fälligkeit an der Agrarterminbörse Liffe in London um 12,3 % auf 608,60 $/t (542 Euro/t) zu.
Für die Zuckerfabriken sehen die Utrechter Fachleute zurzeit hervorragende Chancen zur Preisabsicherung mit Termingeschäften für 2018. Als Ursache für die jüngste Rallye nennt die Rabobank vor allem die zunehmenden Spekulationen über Ertragsrückgänge bei der Zuckerrohrernte in Zentral- und Südbrasilien, die Ende September bereits zu zwei Dritteln abgeschlossen war. In diesen Hauptanbaugebieten des weltweit führenden Zuckerproduzenten und -exporteurs waren die Pflanzen im früheren Saisonverlauf mit extremer Hitze und Trockenheit konfrontiert. Deshalb wurden die ursprünglichen Ertragserwartungen dem Finanzinstitut zufolge regional bereits um bis zu 12 % verfehlt. AgE
(07.10.2016)