Die Nationale Kommission für Biosicherheit (CTNBio) in Brasilien hat die Einfuhr von drei gentechnisch veränderten Maissorten aus den USA genehmigt. Wie das Pflanzengesundheitsamt am vergangenen Donnerstag (6.10.) mitteilte, erstreckt sich die Einfuhrerlaubnis auf zwei Maissorten von Monsanto und eine von Syngenta, wenn diese zur Herstellung von Futtermitteln genutzt werden. In Brasilien werden zwar auch Pflanzen mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) angebaut; für die Einfuhr dieser drei Sorten war jedoch eine Zulassung notwendig, da diese im eigenen Land nicht angebaut werden.
Das brasilianische Landwirtschaftsministerium hatte im August 2016 die Importzulassung beantragt, da sich aufgrund der schlechten Maisernte 2015/16 das Angebot spürbar verknappt hat und die Preise in die Höhe geschossen sind. Darunter leiden insbesondere die Veredlungsproduzenten, deren Futterkosten merklich gestiegen sind. Nach Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) ist die diesjährige Maisernte in Brasilien mit 67 Mio t um 18 Mio t oder gut ein Fünftel geringer als 2014/15 ausgefallen.
Aufgrund des knapp versorgten Marktes sind die brasilianischen Maisexporte seit Monaten stark rückläufig, während die Importe, vor allem aus Argentinien und Paraguay, steigen. Die Einfuhr dürfte 2015/16 indes mit mehr als 1,6 Mio t den größten Umfang seit 16 Jahren erreichen. Mit der Zulassung der US-Genmaissorten will die Regierung den Wirtschaftsbeteiligten mehr Flexibilität beim Bezug von Importmais ermöglichen und den Preisauftrieb bremsen. Der US Grain Council schätzt, dass bis zur nächsten Ernte im Januar 2017 in Brasilien bis zu 1,5 Mio t Mais von den USA in das südamerikanische Land exportiert werden könnten. AgE
(11.10.2016)