K+S-Chef Steiner kritisiert Stimmungsmache gegen die Landwirtschaft

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Gegen eine einseitige Stimmungsmache zu Lasten der Landwirtschaft hat sich der Vorstandsvorsitzende der K+S AG, Nobert Steiner, gewandt. „Eine pauschale Anklage mit Kampfbegriffen wie ‚Agrarfabrik‘, ‚Massentierhaltung‘ und ‚Doping im Stall‘ dient nicht dem Ziel, der Landwirtschaft die Wertschätzung zuteilwerden zu lassen, die sie angesichts ihrer Rolle bei der Sicherung der Welternährung auch aus Deutschland heraus verdient“, sagte Steiner beim K+S-Zukunftsforum „Future Food“ heute in Berlin.
Der Vorstandsvorsitzende warf den Kritikern vor, kein Interesse an einer ernsthaften Auseinandersetzung zu haben. Viele wollten gar nicht erst wissen, wo die Chancen der modernen Landwirtschaft lägen. Sie nähmen stattdessen eine Abwehrhaltung ein, „aus Angst um die Natur und vor allem vor Großkonzernen“. Die Begrenzung des Wachstums und die Sorge um die natürlichen Lebensgrundlagen seien zu „Formeln des Protests gegen jede Form der Veränderung“ geworden.
Der K+S-Unternehmenschef plädiert dafür, den Ängsten mit Fakten zu begegnen. So gebe es eine reelle Chance, jeden Menschen auf dieser Welt in ausreichender Menge und Qualität mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Allerdings seien dazu noch „gewaltige Anstrengungen“ notwendig.
Steiner wies darauf hin, dass es in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern an Know-how und technischen Voraussetzungen, an Infrastruktur und ländlichen Dienstleistungen sowie an gesicherten Eigentums- und Nutzungsrechten mangele. Es erfolge keine ausreichende Bereitstellung von Nährstoffen; Boden und Wasser würden oft nicht fachgerecht genutzt.
Um die Ziele der globalen Ernährungssicherung zu erreichen, muss man nach Einschätzung des K+S-Vorstandschefs auch in Zukunft auf die Potentiale der Agrarproduktion setzen. Steiner: „Immerhin ist Wachstum in der Landwirtschaft zwei bis drei Mal so wirksam wie bei der Bekämpfung von Armut und Wachstum in anderen Wirtschaftsbereichen.“ AgE (14.10.2016)
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