Auch in Polen hat sich die Stimmung am Milchmarkt nach der lang anhaltenden Krise offenbar gedreht. Wie das Nationale Statistikamt (CSO) berichtete, sind die Erzeugerpreise für Rohmilch in den vergangenen drei Monaten deutlich gestiegen. Laut den offiziellen Angaben bezahlten die Molkereien im September im landesweiten Durchschnitt umgerechnet 25,83 Euro pro 100 Liter Rohmilch. Das waren fast 7 % mehr als noch im August und annähernd 12 % mehr als im Juni, als mit 23,09 Euro für 100 Liter ein langjähriges Preistief markiert worden war.
Dem Nationalen Statistikamt zufolge sind die polnischen Bauern damit allerdings von den Höchstpreisen der vergangenen Jahre noch weit entfernt. In der letzten Hausse waren Mitte 2013 Durchschnittserlöse von umgerechnet 35,56 Euro pro 100 Liter erzielt worden. Unterdessen rechnet das Nationale Forschungsinstitut für Agrar- und Ernährungswirtschaft (IERIGZ) für das Jahr 2016 mit einem leichten Abbau des Milchkuhbestandes. Gehalten werden dürften nach Einschätzung des Instituts Ende des Jahres 2,05 Millionen Milchkühe.
Trotz der wieder etwas besseren Marktaussichten erwarten die Experten, dass der Bestand auch 2017 verkleinert wird; für Ende nächsten Jahres prognostiziert das IERIGZ ein Unterschreiten der Marke von 2 Millionen Milchkühen. Dennoch geht das Institut nicht von einer rückläufigen Milcherzeugung aus. Diese soll aufgrund höherer Milchleistungen vielmehr weiter zulegen; für 2016 wird mit einer durchschnittlichen Milchmenge von 6 054 l pro Kuh gerechnet; das wären etwa 6 % mehr als im Vorjahr. AgE
(25.10.2016)