Digitalisierung bietet Chance für schlagkräftigere Landwirtschaft

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Die Digitalisierung ist in der Landwirtschaft schon vergleichsweise weit fortgeschritten und bietet gerade deshalb das Potential für die Entwicklung völlig neuer Geschäftsgrundlagen und Innovationen. So lautete ein Fazit von Prof. Uta Wilkens von der Ruhr-Universität Bochum, die dem Agrarsektor auf den Elitetagen der Deutschen Kreditbank (DKB) heute in Liebenberg besonders gute Voraussetzungen für die Neugestaltung ihrer Produktionsprozesse bescheinigte. Nach ihrer Darstellung befinden sich die herkömmlichen Arbeitsabläufe in der Landwirtschaft mit dem Fokus auf selbstständige Entscheidungen bereits dichter an den Prinzipien der Arbeit 4.0 als die vieler anderer Wirtschaftssektoren. Damit seien die nötigen Transformationsprozesse leichter zu bewältigen als andernorts, so Wilkens.
Der Wirtschaftswissenschaftlerin zufolge wird das große Potential digitaler Geschäftsprozesse derzeit in der Landwirtschaft allerdings nicht voll ausgenutzt. Dies berge die Gefahr, dass externe Akteure mit wenigen oder gar keinen Produktionsmitteln künftig das Kerngeschäft des Agrarsektors prägen könnten. Dies sei beispielsweise im Mobilbereich bereits geschehen, wo das Unternehmen Uber ganz ohne eigenen Fuhrpark, aber mit einer innovativen digitalen Vermittlungsplattform erfolgreich im Taxigeschäft unterwegs sei, erläuterte Wilkens.
Die Ökonomin empfiehlt deshalb, bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder intensiv auf den kreativen Input außerlandwirtschaftlicher Ideengeber zusetzen. Nach ihrer Auffassung geht der Trend auch im landwirtschaftlichen Bereich weg von der Erzeugung einzelner Produkte hin zum Anbieten von Service und umfassenden Lösungen. Ein Beispiel dafür sei das Unternehmen Claas, das sich vom Landtechnikhersteller zum Anbieter integrierter Erntelogistik entwickelt habe.
Claas habe erkannt, dass die Bauern nicht unbedingt einen Mähdrescher benötigten, sondern vielmehr die nötige Erntekapazität zum richtigen Zeitpunkt, stellte Wilkens fest. Eine solche Verknüpfung von Logistik, Maschinenkapazität und Informationen biete beiden Seiten die Chance für höhere Effizienz und optimierte Produktionsprozesse. AgE (10.11.2016)
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