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Das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt der Biogasbranche zwar keinen Grund zum Jubeln, bietet aber vor allem für die rund 9 000 bestehenden Biogasanlagen in Deutschland eine Perspektive. Darauf hat der Präsident des Fachverbandes Biogas (FvB), Horst Seide, bei der Jahrestagung seines Verbandes heute in Hannover hingewiesen. So sei die Stimmung der Biogasakteure bei der vorhergehenden Tagung im Februar noch deutlich getrübter als heute gewesen, stellte Seide anderthalb Monate vor dem In-Kraft-Treten des im Frühsommer novellierten Gesetzes hervor.
Allerdings dürften dem FvB zufolge im laufenden Jahr insgesamt nur rund 150 Biogasanlagen neu ans Netz gehen. Für 2017 werde eine ähnlich niedrige Zahl erwartet. Dabei handele es sich größtenteils um Güllekleinanlagen mit einer elektrischen Leistung von maximal 75 kW. Zusammen mit den Anlagenerweiterungen im Rahmen der Flexibilisierung seien 2016 knapp 150 MW installiert worden. Davon würden aber nur mit gut 10 MW regelmäßig Strom erzeugt. Unter Berücksichtigung der stillgelegten Biogasanlagen tendiere der Zuwachs im Vorjahresvergleich unter dem Strich gegen Null.
Den Gesetzgeber forderte der FvB auf, die fossilen Überkapazitäten rasch abzubauen. Nur über den Rückbau alter fossiler Kraftwerke wird es gelingen, Preise an der Strombörse zu erzielen, die sich rechnen. Gleichzeitig könnten die Stärken flexibler Kraftwerke - und damit auch von Biogasanlagen - finanziell honoriert werden, erläuterte Seide. Außerdem müssten die vielen klimarelevanten Vorteile von Biogas eingepreist werden.
FvB-Vizepräsident Hendrik Becker forderte von der Bundesregierung einen schlagkräftigen Klimaschutzplan. In einem für den internationalen Klimaschutz immer weniger verlässlichen politischen Umfeld ist es wichtig, dass wir hier unseren Beitrag leisten und die Biogastechnologie in die Welt exportieren, sagte Becker. Um die Entwicklung der Biogasnutzung weltweit voranzubringen, verlängerte der Verband zum dritten Mal in Folge den Kooperationsvertrag mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). AgE
(16.11.2016)