Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) hat am vergangenen Donnerstag in Hannover in einer Resolution das ab dem 1. Januar 2019 in Deutschland geltende Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration befürwortet. Gleichzeitig wurde jedoch festgestellt, dass der Ausstieg insbesondere die Landwirte, aber auch die praktizierenden Tierärzte, vor große Herausforderungen stelle. Wie der Verband heute dazu mitteilte, wurden in der Resolution deshalb alle Beteiligten in Wirtschaft und Politik aufgefordert, die verbleibende Zeit zu nutzen, um die noch bestehenden technischen und arzneimittelrechtlichen Probleme zu lösen und auf eine gemeinsame europarechtliche Regelung hinzuarbeiten.
Aus Sicht des bpt stellt sich immer mehr heraus, dass keine der bisher verfügbaren Alternativmethoden für alle Betriebe und Vermarktungsstrukturen geeignet ist. So gebe es bei der Ebermast Nachteile im Hinblick auf den Tierschutz, und die Isoflurannarkose stelle die Tierärzte vor arzneimittelrechtliche Probleme. In ihrer Resolution bekräftigen die Veterinäre des bpt deshalb, dass keine der bisher bekannten Alternativmethoden wie Ebermast, Impfung gegen Ebergeruch oder die Kastration unter Narkose als alleinige Lösung in Frage komme. Alle Verfahren hätten Vor-und Nachteile und müssten anhand der individuellen Produktions- und Vermarktungsgegebenheiten ausgewählt werden. AgE
(23.11.2016)