Aussagekräftige und praxistaugliche Nachhaltigkeitsindikatoren für die Landwirtschaft soll ein neues Verbundprojekt liefern, für das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) heute in Bonn den Bewilligungsbescheid an die dortige Hochschule und weitere Projektpartner übergeben hat. Wie DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann hervorhob, soll mit dem Vorhaben dazu beigetragen werden, der oft emotional geführten Debatte um die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft wissenschaftliche Erkenntnisse entgegenzusetzen. Das, was nachhaltig ist, sollten wir auch belegen können, unterstrich Bottermann. Das diene auch der Akzeptanz der Landwirtschaft.
Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel bekräftigte, Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft müsse definiert werden. Ein einheitlicher und allgemein akzeptierter Nachhaltigkeitskodex der Landwirtschaft werde ihrer gesellschaftlichen Wertschätzung dienen. Ferner könne er die Abwicklung der Vergabe öffentlicher Leistungen verbessern. Der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Bernhard Conzen, betonte indes die Wichtigkeit der Freiwilligkeit bei Nachhaltigkeitsleistungen der Betriebe.
In dem Projekt werden laut Angaben des geschäftsführenden Direktors des Instituts für Tierwissenschaften (ITW) an der Universität Bonn, Prof. Karl-Heinz Südekum, zunächst in einem breiten Dialog mit Wissenschaftlern und Landwirten Indikatoren einer nachhaltigen Landwirtschaft aufgestellt. Diese sollen dann auf insgesamt 60 Landwirtschaftsbetrieben in Nordrhein-Westfalen angewandt und darauf aufbauend später noch einmal präzisiert werden.
An dem Projekt sind neben der Universität Bonn, dem Düsseldorfer Agrarressort sowie dem RLV auch der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), die Fachhochschule Südwestfalen, die Hochschule Rhein-Waal (HRW), der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK), die Landesvereinigung Ökologischer Landbau Nordrhein-Westfalen (LVÖ) und die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) beteiligt. Die DBU fördert das Vorhaben in den kommenden zweieinhalb Jahren mit insgesamt knapp 613 000 Euro. AgE
(24.11.2016)