In Deutschland und in anderen Ländern breitet sich die Geflügelpest weiter aus. In Mecklenburg-Vorpommern ist nach heutigen Angaben des Schweriner Landwirtschaftsministeriums das hochpathogene H5N8-Virus in einer weiteren Nutztierhaltung nachgewiesen worden; es handelt sich um einen Betrieb mit rund 300 Hühnern, Enten und Gänsen in Neukloster im Landkreis Nordwestmecklenburg. Damit sind in dem Bundesland mittlerweile zehn Nutztierbestände von der hochpathogenen aviären Influenza betroffen, zudem zwei Bestände von einer niedrigpathogenen Form des Virus.
Die Geschehnisse deuten darauf hin, dass wir das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht haben, erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Er betonte, dass alle Geflügelhalter das landesweite Aufstallungsgebot und die verordneten Biosicherheitsmaßnahmen konsequent umsetzten müssten.
In den Niederlanden mussten nach einem ersten Geflügelpestfall in einer Nutztierhaltung am vergangenen Wochenende östlich von Amsterdam rund 190 000 Enten getötet werden; in Schweden kam es zur Keulung von 200 000 Tieren in einem Legehennenbetrieb nahe Helsingborg. In Finnland und im nordfranzösischen Departement Pais-de-Calais gab es diese Woche erstmals Nachweise des gefährlichen H5N8-Virus bei Wildenten. Im vergangenen Winter war es im Südwesten Frankreichs zu zahlreichen Ausbrüchen der hochpathogenen Geflügelpest gekommen, wobei es sich damals um Infektionen mit dem Virustyp H5N1 handelte.
Japan sieht sich mittlerweile ebenfalls mit dem Geflügelpestproblem konfrontiert. Dort gab es gestern in zwei verschiedenen Regionen im Norden des Landes Ausbrüche in kommerziellen Beständen, weshalb 320 000 Hühner und 16 500 Enten gekeult wurden. Es war der erste Geflügelpestausbruch in einem Nutztierbestand Japans seit Januar 2015. Noch laufen Tests, ob es sich dabei um die Variante H5N8 oder die niedrigpathogene Form H5N6 handelt, bei der eine Übertragung auf Menschen in China nachgewiesen wurde. AgE
(01.12.2016)