Juncker sieht Agrarexportorientierung kritisch

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean- Claude Juncker, hat sich skeptisch bezüglich der Exportorientierung der EU-Agrarwirtschaft gezeigt. Bei der heutigen (gestrigen) Eröffnung der „EU Agricultural Outlook Conference“ in Brüssel betonte der Luxemburger, dass er nicht zu denen gehöre, „die alles Glück der Landwirtschaft“ im Export in entfernte Teile der Welt sähen. Er würde sich stattdessen lieber auf den Binnenmarkt konzentrieren. Die internationalen Exportmärkte zeichneten sich durch „eine höchstgefährliche Volatilität“ aus. Man müsse diese Märkte nutzen, dürfe sich aber nicht auf diese Außenmärkte konzentrieren.
Juncker zeigte sich gleichzeitig davon überzeugt, dass die Landwirtschaft sich den Herausforderungen der Globalisierung zu stellen wisse und immer mehr Menschen begriffen, dass Landwirtschaft, der ländliche Raum und die Ernährungsindustrie identitätsbestimmend für Europa seien. Nach Ansicht des Kommissionspräsidenten kann die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in den nächsten 50 Jahren „eine ebenso wichtige Rolle“ spielen, wie das in der Vergangenheit der Fall gewesen sei.
Allerdings müsse die GAP dafür gleichzeitig im gewissen Maße vorausschaubar und flexibel ausgestaltet sein, erklärte Juncker. Die Agrarpolitik müsse auch weiterhin den Landwirten ein grundlegendes Sicherheitsnetz zur Verfügung stellen und zudem den Anforderungen der Gesamtgesellschaft gerecht werden. Dazu gehörten Fragen der Lebensmittelsicherheit, des Umweltschutzes und des Klimawandels. Schließlich müsse die GAP „sinnvolle Beiträge zu den Prioritäten der Kommission liefern“ wie beispielsweise zum Klimaschutzübereinkommen von Paris und zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung. AgE (07.12.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Agrardiesel
Showdown im Bundesrat
19.03.2024 — Der Bundesrat stimmt am Freitag über das Wachstumschancengesetz ab. Die Union macht ihre Zustimmung nach wie vor von einem weiteren Entgegenkommen der Ampelkoalition beim Agrardiesel abhängig. Ob die Agrardieselvergünstigung doch noch gestrichen wird oder es zu steuerlichen Entlastungen in vergleichbarer Höhe an anderer Stelle kommt, ist offen.
Agrarministerkonferenz
Bürokratieabbau soll keine Floskel sein
18.03.2024 — Bund und Länder wollen beim Bürokratieabbau zusammenarbeiten. Der Bund will kurzfristig eine erste Bewertung der rund 200 Ländervorschläge vornehmen. Rechtssetzungsverfahren sollen bis zum Sommer umgesetzt sein. Zu GLÖZ 8 fordert die AMK, die für 2024 geltende Ausnahmeregelung bis 2027 zu verlängern. Unzufrieden sind die Ressortchefs mit der fehlenden langfristigen Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung.
Umbau der Tierhaltung
Investitionsförderung für Tierwohlumbau angelaufen
15.03.2024 — Das Förderprogramms zum Umbau der Tierhaltung ist angelaufen. Die ersten Anträge sind eingegangen. Minister Cem Özdemir ist zufrieden. Das Programm wertet er als weiteren Schritt aus der Krise. Der Grünen-Politiker verweist auf seinen Vorschlag für einen "Tierwohlcent" zur langfristigen Finanzierung.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
GAP-Vereinfachungspaket
EU-Kommission wird beim Dauergrünlandschutz konkret
14.03.2024 — Die EU-Kommission hat einen delegierten Rechtsakt zur Flexibilisierung des Dauergrünlandschutzes - GLÖZ 1 - angenommen. Demnach sollen Mitgliedstaaten den Referenzzeitraum zum Erhalt der Flächen anpassen können. Konkret ist dies bei einer "erheblichen Verringerung der Viehhaltung", also bei einem reduzierten Bedarf an Weidefläche beziehungsweise an Heu und Grassilage zur Verfütterung möglich.

xs

sm

md

lg

xl