Juncker sieht Agrarexportorientierung kritisch

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Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean- Claude Juncker, hat sich skeptisch bezüglich der Exportorientierung der EU-Agrarwirtschaft gezeigt. Bei der heutigen (gestrigen) Eröffnung der „EU Agricultural Outlook Conference“ in Brüssel betonte der Luxemburger, dass er nicht zu denen gehöre, „die alles Glück der Landwirtschaft“ im Export in entfernte Teile der Welt sähen. Er würde sich stattdessen lieber auf den Binnenmarkt konzentrieren. Die internationalen Exportmärkte zeichneten sich durch „eine höchstgefährliche Volatilität“ aus. Man müsse diese Märkte nutzen, dürfe sich aber nicht auf diese Außenmärkte konzentrieren.
Juncker zeigte sich gleichzeitig davon überzeugt, dass die Landwirtschaft sich den Herausforderungen der Globalisierung zu stellen wisse und immer mehr Menschen begriffen, dass Landwirtschaft, der ländliche Raum und die Ernährungsindustrie identitätsbestimmend für Europa seien. Nach Ansicht des Kommissionspräsidenten kann die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in den nächsten 50 Jahren „eine ebenso wichtige Rolle“ spielen, wie das in der Vergangenheit der Fall gewesen sei.
Allerdings müsse die GAP dafür gleichzeitig im gewissen Maße vorausschaubar und flexibel ausgestaltet sein, erklärte Juncker. Die Agrarpolitik müsse auch weiterhin den Landwirten ein grundlegendes Sicherheitsnetz zur Verfügung stellen und zudem den Anforderungen der Gesamtgesellschaft gerecht werden. Dazu gehörten Fragen der Lebensmittelsicherheit, des Umweltschutzes und des Klimawandels. Schließlich müsse die GAP „sinnvolle Beiträge zu den Prioritäten der Kommission liefern“ wie beispielsweise zum Klimaschutzübereinkommen von Paris und zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung. AgE (07.12.2016)
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