Schlachtschweinepreis nicht mehr zu halten

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Am deutschen Schlachtschweinemarkt ist die „weihnachtliche Preishausse“ beendet, denn die Marktverhältnisse haben sich zu Ungunsten der Erzeuger entwickelt. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste heute ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 6 Cent auf 1,56 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen. Vorangegangen waren laut Marktbeobachtern massive Forderungen der Schlachtbetriebe nach einer Preissenkung und die Ankündigung reduzierter Schlachtungen. Weil die Mäster vor den Feiertagen noch ihre Ställe leeren wollen, ist das Angebot jahreszeittypisch allerdings noch umfangreich, so dass der Markt unter Druck geriet.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) sprach von einer „schönen Bescherung“ für die Mäster und kritisierte, dass die Forderungen der Schlachtbetriebe nach Preisabschlägen den Markt verunsichert hätten. Analysten wiesen jedoch darauf hin, dass sich zuletzt die Nachfrage der fleischverarbeitenden Industrie abgeschwächt habe, weil die Produktion für die Weihnachtstage zum großen Teil bereits erfolgt sei. Es werde jetzt zunehmend auf Bedarf und nicht auf Vorrat geschlachtet und kein Unternehmen wolle sich Ware ins Kühlhaus legen, die auf dem bisherigen Einkaufspreis von Schlachtschweinen von 1,62 Euro/kg beruhe.
In anderen Ländern der Europäischen Union werden nach Einschätzung dortiger Experten die Schlachtschweinepreise im weiteren Wochenverlauf stabil bis schwächer tendieren. In Frankreich und Spanien dürften die Notierungen am Marché du Porc Breton und am Mercolleida weitgehend unverändert bleiben; sie waren zuvor aber auch nicht wie in Deutschland angestiegen. Die sich eng am deutschen Markt orientierenden Notierungen in Belgien, Österreich und den Niederlanden dürften dagegen in den Abwärtssog geraten und ebenfalls nachgeben. AgE (15.12.2016)
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