Claas profitiert vom osteuropäischen Markt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Investitionsbereitschaft der russischen und osteuropäischen Landwirtschaftsbetriebe hat den Umsatzrückgang des Landtechnikherstellers Claas im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 merklich abgefedert. Wie der Konzern heute in Düsseldorf bekanntgab, ging der Erlös gegenüber dem Vorjahr zwar um 5,4 % auf 3,632 Mrd Euro zurück. Ein Plus von 7,2 % auf 705 Mio Euro meldete die Konzernspitze jedoch in der Region Zentral- und Osteuropa, insbesondere ein prozentual zweistelliger Zuwachs im Neumaschinenumsatz. Das Konzernergebnis vor Steuern verschlechterte sich allerdings merklich, und zwar um 40,7 % auf 93,5 Mio Euro. Hier spielten laut Claas gestiegene Forschungskosten und ausbleibende Währungsgewinne eine wesentliche Rolle.
„Seit 2013 haben sich Claas und seine vier größten Wettbewerber in der Landtechnikindustrie in einem schrumpfenden Markt bewegt; im Schnitt ist der Umsatz dieser Unternehmen in diesem Zeitraum um 27 % zurückgegangen. Von dieser Entwicklung konnten wir uns durch einen stabilen Geschäftsverlauf abheben und haben die seit 2013 anhaltende Trendwende in diesem Jahr erstmals zu spüren bekommen“, erklärte der Sprecher der Konzernleitung, Lothar Kriszun.
Regional lasse sich ein „sehr starker Abschwung des Marktes“ in Deutschland feststellen, erklärte der Konzernsprecher. Hier sei der Umsatz um rund 100 Mio Euro oder 11,2 % auf 778 Mio Euro gesunken. Dagegen habe sich der französische Markt mit Gesamterlösen in Höhe von 755 Mio Euro behaupten können. In den übrigen Ländern Westeuropas habe Claas einen Umsatzrückgang um 5,3 % auf 689 Mio Euro verbucht. Eine wesentliche Umsatzstütze bilden Kriszun zufolge immer noch die Regionen Asien und Nordamerika. In der Summe verringerte sich der Umsatz in den außereuropäischen Ländern jedoch um 14,4 % auf 705 Mio Euro.
Für das kommende Geschäftsjahr geht die Geschäftsführung weiter von einem schwierigen Marktumfeld aus, abhängig von der Einkommensschwäche der europäischen Betriebe und einer einsetzenden Kaufzurückhaltung in Frankreich. Der Umsatz werde vermutlich ähnlich wie im vergangenen Geschäftsjahr zurückgehen. Stabile Erlöse erwartet Claas nach mehreren Jahren wieder in den USA; für Osteuropa wird mit einem Plus von 5 % bis 10 % gerechnet. AgE (15.12.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.
Pflanzenschutzmittel
NABU: Einsatz nur noch im Notfall
19.04.2024 — Für eine naturverträglichere Landwirtschaft fordert der Naturschutzbund Deutschland in seinem "Grundsatzprogramm Offenland", Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Strukturelemente müssten bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen, lautet eine weitere von insgesamt elf Forderungen. In der Tierhaltung sei eine Obergrenze von 1,8 Großvieheinheiten pro Hektar einzuführen.
Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.

xs

sm

md

lg

xl