Während sich die Aussaat von Wintergetreide in Deutschland zur Ernte 2017 im Vorjahresvergleich etwas verringert hat, dehnten die Landwirte das Rapsareal geringfügig aus. Nach den vom Statistischen Bundesamt (Destatis) heute veröffentlichten Anbauzahlen, die auf Mitteilungen von Ernteberichterstattern in den Bundesländern beruhen, wurde Wintergetreide in Deutschland ohne die Stadtstaaten in diesem Herbst auf 5,343 Mio ha ausgesät; gegenüber der im Rahmen der Bodennutzungshaupterhebung 2016 erfassten Anbaufläche bedeutet das eine Einschränkung um 45 500 ha oder 0,8 %.
Allerdings waren die Entwicklungen je nach Getreideart unterschiedlich. Im Einzelnen wurde das mit Winterweizen einschließlich Dinkel und Einkorn bestellte Areal laut Destatis um 11 400 ha oder 0,4 % auf 3,154 Mio ha ausgedehnt. Die Aussaat von Wintergerste nahm dagegen ab, nämlich um 10 600 ha oder 0,8 % auf 1,265 Mio ha. Einen bundesweit insgesamt deutlichen Anbaurückgang beobachteten die Statistiker für Roggen einschließlich Wintermenggetreide sowie für Triticale: Die Flächen wurden hier um 4,9 % auf 546 000 ha beziehungsweise 4,6 % auf 378 000 ha eingeschränkt.
Unterdessen bestellten die Landwirte laut Destatis 1,340 Mio ha mit Winterraps; das sind 10 000 ha oder 0,8 % mehr als zur Ernte 2016. Die amtliche Flächenangabe entspricht nahezu der in der zweiten Novemberhälfte vom Marktforschungsunternehmens Kleffmann Group vorgelegten Schätzung. Die Marktforscher waren auf der Grundlage einer aktuellen Befragung von 6 500 Landwirten von einer Winterrapsfläche von 1,35 Mio ha ausgegangen.
Destatis stellte zu seinen aktuellen Angaben indes einschränkend fest, dass die hochgerechneten Aussaatflächen auf Mitteilungen einer nur begrenzten Anzahl von Ernteberichterstattern in den Bundesländern beruhten. Daher seien diese Ergebnisse von Ende November als vorläufige Anbautendenzen zu bewerten, die sich bis zur Ernte 2017 zudem noch durch Auswinterungsschäden, Schädlings- und Krankheitsbefall ändern könnten. AgE
(23.12.2016)