Artgerechte Tierhaltung für Verbraucher wichtiger als Produktqualität

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Die Nutztierhaltung wird für die Verbraucher in Deutschland immer wichtiger. Befragt nach ihren persönlichen Erwartungen an die Landwirtschaft, nennen 70 % der Bundesbürger eine „artgerechte Tierhaltung“. Dieses Kriterium liegt damit noch vor der Produktqualität, die für 69 % der Befragten im Vordergrund steht. Das geht aus dem Ernährungsreport 2017 hervor, den Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt heute in Berlin vorgestellt hat.
Danach wünschen sich 87 % der Bundesbürger eine bessere Tierhaltung mit höheren Standards sowie Kontrollen zu deren Einhaltung. Etwa 82 % der Befragten äußerten in der Forsa-Umfrage den Wunsch nach mehr Transparenz in der Nutztierhaltung. Für 47 % ist eine entsprechende Tierwohlkennzeichnung wichtig; im Ernährungsreport 2016 lag dieser Anteil noch bei 36 %.
Neun von zehn Befragten sind laut dem aktuellen Ernährungsreport bereit, einen höheren Preis für Lebensmittel zu zahlen, wenn die Tiere nach höheren Standards gehalten werden, als es das Gesetz vorschreibt. Dieser Trend hat sich damit gegenüber dem Vorjahr verstärkt.
Schmidt bekräftigte in der Bundespressekonferenz seine Absicht, ein staatliches Tierwohllabel einzuführen. Es gehe zum einen darum, dem Wunsch der Verbraucher nach Transparenz und Informationen über die Bedingungen nachzukommen, unter denen Lebensmittel hergestellt werden. Zum anderen sieht der Minister die Chance, über die positive Kennzeichnung von Produkten, bei deren Erzeugung besondere Standards an die Tierhaltung erfüllt werden, ein höherpreisiges Marktsegment für die Erzeuger zu erschließen. „Mehr Tierwohl kann es nicht zum Nulltarif geben“, betonte der CSU-Politiker. AgE (04.01.2017)
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