Nitratbericht unterstreicht Handlungsbedarf im Düngerecht

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Als Beleg für den Handlungsbedarf im Düngerecht wertet Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt den von der Bundesregierung vorgelegten Nitratbericht 2016. Zwar verzeichne der Bericht für den Zeitraum zwischen 2012 bis 2014 „gewisse positive Tendenzen“ in der Grundwasserbelastung, stellte der Minister heute vor Journalisten in Berlin fest. Diese reichten jedoch nicht aus, betonte Schmidt. Das gelte insbesondere für die Entwicklung in einigen Regionen.
Schmidt kündigte eine zügige Verabschiedung des Düngepakets an. Nachdem zwischen seinem Haus und dem Bundesumweltministerium Einvernehmen über die Novelle der Düngeverordnung herrscht, will er bereits in der kommenden Woche mit den Ländern eine Verständigung über noch offene Detailfragen erzielen. Zudem geht der Minister davon aus, dass die notwendige Änderung des Düngegesetzes - wie geplant - im Januar vom Bundestag beschlossen wird. Damit werde der Weg frei sein für eine baldige Verabschiedung des Pakets aus Verordnung, Gesetz und der sogenannten Anlagenverordnung im Bundesrat.
Keinen Zweifel ließ der Bundeslandwirtschaftsminister an der Notwendigkeit, so schnell wie möglich zu einem Abschluss zu kommen. Gleichzeitig zeigte er sich unzufrieden mit dem schleppenden Fortgang der Verhandlungen: „Ich hätte lieber schneller eine Lösung gehabt.“
Für den agrarpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Wilhelm Priesmeier, zeigt der Nitratbericht, „dass wir eine umfassende Änderung des Düngerechts benötigen“. Obwohl das Messnetz seit dem letzten Bericht von 2012 grundlegend überarbeitet worden sei, falle der Nitrateintrag vor allem in viehintensiven Regionen nach wie vor sehr hoch aus. Daher müsse endlich ein wirksames novelliertes Düngerecht greifen. Aus Sicht von Priesmeier gehört dazu ein Bilanzierungssystem, das alle Stoffströme, inklusive Nitrat und Phosphat, von allen viehintensiven Betrieben erfasst. AgE (04.01.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.

xs

sm

md

lg

xl