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Die argentinischen Biodieselhersteller haben im Jahr 2016 die Produktion und die Exporte trotz der weiterhin bestehenden EU-Antidumpingmaßnahmen kräftig gesteigert. Das geht aus aktuellen Schätzungen der Argentinischen Kammer der Biokraftstoffproduzenten (Carbio) hervor. Demnach erhöhte sich die Biodieselproduktion in dem südamerikanischen Land im Vorjahresvergleich um 50 % auf die Rekordmenge von 2,7 Mio t; das waren 9 % der weltweiten Gesamterzeugung an Biodiesel. Damit nahm Argentinien in der Rangliste der wichtigsten Produktionsländer den vierten Platz ein.
Verkauft wurde der Biodiesel aus Argentinien laut Angaben von Carbio vor allem ins Ausland. Während sich der Inlandsabsatz im vergangenen Jahr gegenüber 2015 nur geringfügig auf geschätzte 1,1 Mio t erhöhte, konnten die Ausfuhren auf rund 1,6 Mio t gesteigert und damit fast verdoppelt werden. Carbio-Präsident Luis Zubizarreta erklärte die positive Exportentwicklung mit der kräftigen Ankurbelung des Geschäfts in den USA. Washington hatte Anfang 2015 den Biodieselimport aus Argentinien erleichtert. Damit wurde nach Einschätzung von Zubizarreta die Grundlage dafür geschaffen, dass die Vereinigten Staaten inzwischen der Hauptabsatzmarkt für argentinischen Biodiesel sind.
Mit Blick auf die künftige Entwicklung der Lieferbeziehungen mit der EU als ehemals wichtigstem Auslandsmarkt für dieses Produkt zeigte sich der Carbio-Präsident zuversichtlich. Die Welthandelsorganisation (WTO) habe die Schutzzölle der EU auf argentinischen Biodiesel im vorigen Herbst als nicht konform mit den WTO-Regeln bewertet. Daher könne man davon ausgehen, dass die argentinischen Biodieselexporteure in den kommenden Monaten ihre Lieferbeziehungen mit den Abnehmern in der Gemeinschaft wieder aufnähmen. AgE
(08.01.2017)