Die Verkaufspreise der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) sind im vergangenen Jahr erstmals seit geraumer Zeit nicht gestiegen. Mit durchschnittlich rund 19 400 Euro/ha lagen die Preise bei den Verkehrswertverkäufen von Acker- und Grünland auf dem Niveau des Jahres 2015.
Geschäftsführer Stefan Schulz sprach heute vor Journalisten in Berlin von einer nachlassenden Dynamik auf den Bodenmarkt, warnte aber vor voreiligen Schlüssen. Von einer Trendwende oder einem Bruch bei der Entwicklung der Bodenpreise könne nicht die Rede sein.
Schulz wies darauf hin, dass die Nachfrage nach Ackerland auch im Jahr 2016 hoch gewesen sei. Dies habe sich in einem Preisanstieg bei Ackerflächen vergleichbarer Qualität um 9 % gegenüber 2015 niedergeschlagen.
Deutliche Zuwächse verzeichnet die BVVG bei den Pachtpreisen; das Pachtpreisniveau stieg um rund 5 % auf 406 Euro/ha. Noch deutlicher fiel das Plus bei den Neuverpachtungen aus. Für die rund 19 000 ha, die die BVVG zum Pachtjahr 2016/17 neu vergeben hat, stiegen die Preise um rund 10 %.
Insgesamt hat die BVVG im letzten Jahr rund 10 400 ha landwirtschaftliche Fläche verkauft; davon gingen 4 400 ha direkt an Pächter ohne Ausschreibung und rund 1 700 ha begünstigt an Alteigentümer. Beschränkt ausgeschrieben hat die bundeseigene Gesellschaft im Vorjahr rund 6 200 ha; der größte Teil davon wurde verpachtet. Die durchschnittliche Losgröße bei allen Ausschreibungen belief sich auf 12 ha.
Daneben veräußerte die BVVG rund 2 400 ha Wald und etwa 9 600 ha Umwidmungsflächen, darunter rund 8 900 ha an die Länder zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Der Überschuss für 2016 beläuft sich auf 350 Mio Euro. AgE
(13.01.2017)