Bayern hat im vergangenen Jahr zum siebten Mal in Folge die Rekordmarke beim Exportwert an Agrar- und Ernährungsgütern nach oben gesetzt. Wie das Münchener Agrarressort unter Verweis auf erste Schätzungen heute berichtete, wurden Produkte für insgesamt gut 8,9 Mrd Euro ins Ausland verkauft. Das seien trotz weltweit gesunkener Nahrungsmittelpreise und Russlandembargo rund 1 % mehr gewesen als 2015. Landwirtschaftsminister Helmut Brunner führte die rege Nachfrage auf den guten Ruf der Erzeugnisse auf den internationalen Märkten zurück. Seiner Einschätzung nach sind die Spezialitäten wegen ihrer Vielfalt und Qualität weit über die weißblauen Grenzen hinaus bekannt und geschätzt.
In einzelnen Zielländern verzeichnete der Freistaat bei den Agrarausfuhren laut Ressortangaben zweistellige Zuwachsraten. Dies galt auch für europäische Nachbarländer, so unter anderem für Belgien mit einem Plus von 10 %, Polen mit 11 % und Rumänien mit 20 %. Die bayerischen Exporte nach Großbritannien seien um 7 % und die nach Österreich um 3 % gesteigert werden, während der Absatz in den Niederlanden um 7 % und in Italien um 3 % zurückgegangen sei. Diese Einbußen hätten jedoch mehr als kompensiert werden können, unter anderem auch durch die Steigerung der Umsätze bei den Ausfuhren in Drittländer, und zwar um 12 % in die USA, um 16 % in Südkorea und sogar um fast die Hälfte in Mexiko.
Wichtigster Auslandsmarkt für die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft blieb trotz des leichten Rückgangs laut Ministerium Italien mit einem Ausfuhrwert von rund 1,6 Mrd Euro. Österreich rangierte mit etwa 1,2 Mrd Euro auf Platz zwei, noch vor den Niederlanden mit 900 Mio Euro.
Exportschlager Nummer eins unter den Produkten aus Bayern war mit einem Ausfuhrwert von 1,5 Mrd Euro wieder Käse; dahinter folgten Milch und Milcherzeugnisse mit 1,2 Mrd Euro sowie Fleisch und Fleischwaren mit 1 Mrd Euro. Die im Vergleich zu 2015 preisbedingt geringeren Ausfuhrwerte bei Käse und Milchprodukten seien durch deutliche Exporterlössteigerungen bei Backwaren, nämlich von 13 %, sowie bei Bier von 6 % und bei Hopfen von 27 % kompensiert worden. AgE
(17.01.2017)