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Anzeichen einer Annäherung zwischen Vertretern der Landwirtschaft und deren Kritikern sieht Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Das im Mittwoch von ihm moderierte Gespräch zwischen Vertretern der Initiative Wir haben es satt und der Aktion Wir machen Euch satt wertete der Minister gestern gegenüber Agrarjournalisten als außerordentlich fruchtbar und sachorientiert. Im Vergleich zum ersten Treffen im Vorfeld der vorigen Internationalen Grünen Woche sei man einen Schritt weiter gekommen, sagte Schmidt in der gestrigen Fragestunde des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) in Berlin.
Der Minister forderte erneut dazu auf, Kritik an der gegenwärtigen Landwirtschaft ernst zu nehmen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Nur so sei eine breite gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Daher sei es allemal besser, miteinander im Gespräche zu bleiben als übereinander zu reden.
Das von ihm vorgelegte Grünbuch Landwirtschaft, Ernährung, Ländliche Räume bezeichnete Schmidt als Fahrplan für eine gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft. Erneut betonte der CSU-Politiker die Bedeutung der Agrarstruktur für die notwendige Akzeptanz. Im Mittelpunkt der Politik sieht er regional verwurzelte bäuerliche Betriebe. Ihnen müsse insbesondere der Zugang zu Grund und Boden gesichert werden.
Schmidt äußerte sich erneut kritisch zum voranschreitenden Größenwachstum im Rahmen des Strukturwandels in der Landwirtschaft. Das Prinzip des immer mehr, immer größer habe sich überholt, sagte der Minister. Auch in dieser Hinsicht sei es notwendig, sich an veränderte gesellschaftliche Ansprüche anzupassen. AgE
(21.01.2017)