An der europäischen Leitbörse für Agrarprodukte in Paris (Euronext/Matif) hat sich das Interesse der Marktakteure an Futures und Optionen auf Weizen, Raps und Mais 2016 in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Wie aus der aktuellen Statistik der Börse hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr insgesamt rund 9,0 Millionen Kontrakte auf zusammen etwa 450 Mio t Mahlweizen Nummer 2 gehandelt; das war in etwa so viel wie 2015 und gut drei Mal so viel wie die gesamte EU-Weizenernte 2016. Das mittlere Handelsvolumen der vorhergehenden fünf Jahre wurde um 21,2 % übertroffen. Der umsatzstärkste Handelsmonat war der April mit rund 1,1 Millionen Kontrakten.
An den Futures auf Premiumweizen indes verloren die Anleger komplett das Interesse. Nachdem hier im Einführungsjahr 2015 zumindest gut 3 000 Futures den Besitzer gewechselt hatten, wurden bereits im Dezember desselben Jahres alle offenen Positionen glatt gestellt. Danach kam kein Handel mehr mit diesem Derivat zustande.
Derweil verzeichnete die Börse bei den Rapsfutures 2016 einen kräftigen Umsatzzuwachs, und zwar im Vergleich zu 2015 um 19,8 % auf mehr als 2,6 Millionen Kontrakte über die Menge von insgesamt 105 Mio t. Das war gut fünf Mal so viel wie die EU-Ernte im laufenden Wirtschaftsjahr; das Fünfjahresmittel wurde hier um 32,8 % übertroffen. Wichtigster Handelsmonat war der Oktober mit einem Umsatz von gut 330 000 Rapsfutures.
Im Gegensatz zu den Derivaten auf Weizen und Raps registrierte die Matif für die Maiskontrakte 2016 einen deutlichen Rückgang der Handelsintensität, und zwar um 22,2 % auf etwa 522 000 Kontrakte oder 26 Mio t. Die Kontraktmenge entsprach damit lediglich 43 % der EU-Maisernte. Der Mittelwert der Handelsvolumen in den Jahren 2011 bis 2015 wurde um 3,6 % verfehlt.
Unterdessen blieb der Handel mit Optionen auf Weizen-, Raps- und Maisfutures 2016 im Vergleich zum Futureshandel relativ zurückhaltend. So belief sich der Anteil der gehandelten Optionen auf Weizenfutures bezogen auf das Marktvolumen dieser Kontrakte auf lediglich 22,6 %. Für Raps und Mais beliefen sich die entsprechenden Anteile auf jeweils etwa 14 %. AgE
(30.01.2017)