Agrargewerbliche Wirtschaft fordert mehr Rückendeckung von der Politik

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Stärkung der Wirtschaft im ländlichen Raum, die Förderung einer innovativen Landwirtschaft sowie die Sicherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen in der Europäischen Union sind zentrale Forderungen, die der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) zur Bundestagswahl 2017 in einem politischen Grundsatzpapier zusammengefasst hat. In dem heute vorgestellten Papier weist der Verband darauf hin, dass Agrarhandelsunternehmen für den ländlichen Raum von erheblicher Bedeutung seiend, da sie nicht nur für Arbeitsplätze und Wertschöpfung, sondern auch für einen umweltschonenden Gütertransport sorgten. Der BVA fordert die Politik deshalb auf, stabile Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für Investitionen zu schaffen. Notwendig seien ferner ein Ausbau und eine Modernisierung der Infrastruktur für den Gütertransport.
In seinen Papier „Gemeinsam verantwortungsbewusst handeln“ verlangt der Bundesverband zudem von den politischen Akteuren ein klares Bekenntnis zum Agrarhandel und zur innovativen Landwirtschaft. Zur Sicherung des weltweiten Lebensmittelbedarfs gehören nach seiner Ansicht die bestmögliche Ressourceneffizienz, eine nachhaltige Nutzung moderner Produktionsmethoden, aber auch die zielgerichtete Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Dabei müsse die Funktion des Agrarhandels als Drehscheibe für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage dauerhaft gesichert werden.
Erforderlich ist nach Darstellung des Verbandes auch eine weitergehende Harmonisierung der Rahmenbedingungen in den EU-Mitgliedstaaten. In diesem Zusammenhang fordert der BVA die Politik auf, sich von nationalen Alleingängen zu verabschieden und für mehr Wettbewerbsgleichheit innerhalb der Gemeinschaft zu sorgen. Auch müsse für das Inverkehrbringen von Agrarrohstoffen klare Rechtssicherheit im gesamten EU-Raum geschaffen werden, so der Verband. Der dafür erforderliche Rechtsrahmen müsse auf wissenschaftlicher Grundlage und frei von Vorurteilen erarbeitet werden.
Darüber hinaus warnt der BVA vor einer übertriebenen Regulierung der Warenterminbörsen, da diese dadurch ihren Nutzen zur Preisabsicherung verlieren könnten. Stattdessen sollte die Politik durch die Bereitstellung unabhängiger und verlässlicher Marktdaten für mehr Markttransparenz für alle Beteiligten sorgen. AgE (03.02.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl