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Vor Einschränkungen des internationalen Handels mit Obst und Gemüse hat der Deutsche Fruchthandelsverband (DFHV) gewarnt. Anlässlich der Messe Fruit Logistica erinnerte DFHV-Präsident Dieter Krauß heute daran, dass in Deutschland rund 80 % des nachgefragten Obstes und etwa 65 % des Gemüses importiert würden. Deshalb brauche man einen freien Welthandel. Der Verband beobachte aber mit Sorge, dass weltweit immer mehr versucht werde, mit fragwürdigen Argumenten die eigenen nationalen Interessen zu sichern und andere Marktteilnehmer vom Wettbewerb auszuschließen.
Für den DFHV sei es erschreckend, mit welcher Geschwindigkeit im Moment multinationale Handelsverträge aufgekündigt oder in Frage gestellt würden. Zur Fruit Logistica seien Unternehmer aus mehr als 120 Ländern erwartet worden, stellte Krauß fest. Das belege die enge Vernetzung der Branche mit befreundeten Partnern in der ganzen Welt. Wenn man weiterhin die deutschen Verbraucher das ganze Jahr über mit einer breiten Palette frischer Ware erfreuen wolle, brauche man einen freien und reibungslosen Marktzugang, betonte der Verbandspräsident.
Krauß sieht hier auch die Europäische Union gefordert. In seinen Augen ist die Resolution des Europaparlamentes zur Pflanzengesundheit aus dem vergangenen Jahr ein Beispiel für unnötigen Protektionismus. Dabei sei es nur scheinbar um den Schutz vor einer Einschleppung von Pflanzenkrankheiten gegangen. Aus Sicht des Handels habe vielmehr die Einschränkung des Imports von Zitrusfrüchten aus Drittstaaten im Vordergrund gestanden, kritisierte Krauß. Inzwischen seien die ursprünglich geforderten strengen Quarantänemaßnahmen für Zitrusfrüchte aufgrund vielfacher Interventionen, auch des DFHV, etwas abgemildert worden. AgE
(09.02.2017)