Der Ökolandbau in Bayern ist im vergangenen Jahr dem bundesweiten Trend folgend stark gewachsen, und zwar insbesondere in der Milcherzeugung und im Ackerbau. Wie das Münchener Agrarressort im Vorfeld der Biofach heute berichtete, stellten im Freistaat 2016 rund 1 000 Betriebe mit zusammen 35 000 ha Fläche vom konventionellen auf den ökologischen Landbau um. Die Zahl der Biohöfe erhöhte sich demnach dort um 14 % auf 8 400, womit der bundesdurchschnittliche Zuwachs deutlich übertroffen wurde. Landesweit umfasst die ökologisch bewirtschaftete Fläche jetzt 270 000 ha. Die Zahl der in Bayern ansässigen Verarbeitungsbetriebe von Ökolebensmitteln nahm auf 3 150 zu.
Dass Ende vergangenen Jahres auch mehr Ackerbaubetriebe gezählt wurden als noch 2015 hat laut Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner seine Ursache im Ökomilchsektor, der mit seinem Wachstum eine steigende Nachfrage nach Ökofutter wie etwa Getreide ausgelöst habe. Davon profitierten jetzt auch zunehmend die Ackerbauern.
Insgesamt werden in Bayern nach Angaben des Ministeriums im Ökosektor jetzt mehr als 100 000 Milchkühe gehalten; das sind 17 % mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Legehennen sei unterdessen um 14 % auf 411 000 Stück gestiegen und die Zahl der Ökomasthähnchen um ein Drittel auf 200 000 Tiere.
Brunner interpretierte die Entwicklung auch als einen Beleg dafür, dass mit dem 2012 initiierten Landesprogramm BioRegio Bayern 2020 die richtigen Impulse für den Ökolandbau gesetzt werden. Das Programm verfolge den Zweck, die Ökoproduktion im Freistaat voranzubringen, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern, die Absatzchancen für die hiesigen Bauern zu verbessern und konventionelle Märkte zu entlasten, erklärte der Minister. Er stellte fest, dass der Freistaat bei Biolebensmitteln nach wie vor noch nicht in der Lage sei, die heimischen Märkte ausreichend zu bedienen. Um das zu ändern, soll sich die Ökoproduktion in Bayern laut Brunner bis 2020 verdoppeln. AgE
(15.02.2017)