Die Bedeutung möglichst breit angelegter und leicht zugänglicher Internetplattformen für die Agrarwirtschaft hat der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, hervorgehoben. Bei der Übergabe eines Zuwendungsbescheides des Agrarressorts für das Projekt Cow Alarm stellte Bleser heute in Berlin fest, dass die Nutzung von Software und digitalen Anwendungen mehr denn je eine Grundvoraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und Marktführerschaft in der Landwirtschaft darstelle. Deshalb seien rechtzeitig die richtigen Weichen für eine praktikable Plattform im Internet zu stellen, auf der die unterschiedlichen Anforderungen von Ackerbauern und Tierhaltern mit entsprechenden Diensten bedient werden könnten.
Dabei sieht Bleser allerdings trotz mehrerer paralleler Ansätze sinnvollerweise nur Platz für eine einzige Plattform. Bei deren Etablierung wirbt er für ein intensives deutsch-europäisches Engagement, um den Einfluss internationaler Landtechnikriesen zu begrenzen.
Weitere wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Nutzung von Software in der Landwirtschaft sind für den Staatssekretär Einfachheit und Praktikabilität. Der Bauer sollte nicht gezwungenermaßen zum Datenverarbeiter werden, der sich mit Passwörtern und Detailfragen beschäftigen müsse. Stattdessen müsse auch in Zukunft das landwirtschaftliche Management im Vordergrund stehen, forderte Bleser. Dafür brauche es Praxisanwendungen, die den Bauern bei der Verbesserung des Tierwohls, der Nachhaltigkeit sowie Qualität und Sicherheit unterstützten.
Das Projekt Cow Alarm ist nach Ansicht des CDU-Politikers ein gutes Beispiel für diesen Ansatz. Bei dem Gemeinschaftsvorhaben der Christian-Albrechts-Universität Kiel, des Maschinen- und Anlagenbaukonzerns GEA sowie des Softwareunternehmens 365 FarmNet soll in den nächsten drei Jahren im Praxisversuch getestet werden, wie sich das Tierwohl bei Milchkühen mit dem Einsatz einfacher Sensoren, anschließender Datenaufbereitung und Rückmeldung verhaltensauffälliger Tiere verbessern lässt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 510 000 Euro. AgE
(17.02.2017)