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Die Bürger in der Europäischen Union stehen dem Einsatz von Biokraftstoffen aus Ackerpflanzen in großer Mehrheit positiv gegenüber. Wie der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) heute berichtete, sprachen sich in einer EU-weiten Meinungsumfrage eine 69 % der befragten Verbraucher für den verstärkten Einsatz solcher Biotreibstoffe aus. Etwa 15 % lehnten diese Biokraftstoffe ab, während 16 % keine Meinung dazu äußerten.
In der vom EU-Dachverband der Bioethanolhersteller (ePURE) beauftragten Umfrage wurden die Antworten von insgesamt 11 283 Teilnehmern in den 28 EU-Mitgliedsländern ausgewertet. In Deutschland plädierte laut BDBe eine klare Mehrheit von 61 % der Befragten für den Einsatz von Biokraftstoffen; 23 % waren dagegen und 16 % hatten keine Meinung dazu. In Frankreich befürworten dem Verband zufolge sogar 73 % der befragten Verbraucher die Nutzung von Biokraftstoffen aus Agrarrohstoffen; dort lehnten 13 % dies ab und 14 % waren ohne Meinung zu diesem Thema.
BDBe-Geschäftsführer Dietrich Klein führt die positivere Einstellung der Verbraucher zu Biokraftstoffen in Frankreich als in Deutschland auf Informationsdefizite hierzulande hin: Die Umfrageergebnisse zeigten, dass die Verbraucher in Frankreich besser als die deutschen Verbraucher über die Klimavorteile von Bioethanol informiert würden. Den Bundesbürgern sei nicht bewusst, wie stark Bioethanol die CO2-Emissionen senke.
Klein verwies auf den Evaluationsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) für 2015, wonach in diesem Jahr das in allen Benzinsorten enthaltene Bioethanol die Treibhausgasemissionen um 70 % verringert habe, verglichen mit derselben Energiemenge fossilen Benzins. Die Verbraucher seien auch nicht darüber informiert, dass so insgesamt 1,8 Mio t klimaschädlicher CO2-Ausstoß im Verkehr eingespart worden seien. Der Marktanteil des mit Abstand umwelt- und klimafreundlichsten Kraftstoffs Super E10 liege in Deutschland aktuell bei 12,6 %, während dieser in Frankreich inzwischen 40 % erreicht habe, so der BDBe-Geschäftsführer. Mit Super E10 als Standardbenzinsorte und Super Plus wären 2015 zusätzlich 1,2 Mio t CO2-Ausstoß im Verkehr vermieden worden. AgE
(27.02.2017)