Deutsche Milchwirtschaft besorgt über protektionistische Tendenzen

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Zurückhaltend beurteilt die deutsche Milchwirtschaft ihre weiteren Aussichten im Export. Protektionistische Tendenzen zur Abschottung der Märkte seien weltweit unübersehbar, teilte die Export-Union für Milchprodukte heute in Berlin mit. Zwischenzeitlich gelte das sogar innerhalb der Europäischen Union.
Die Branche sieht sowohl die Bundesregierung als auch die EU-Kommission gefordert, sich eindeutig gegen eine drohende Marktabschottung zu stellen. Gerade innerhalb der Gemeinschaft sollte ihrer Auffassung strikter als bisher darauf geachtet werden, dass Marktabschottungsmechanismen wie nationale oder regionale Herkunftskennzeichnungen, die sehr häufig Handelshemmnisse darstellten, ebenso untersagt würden wie die „subtile Behinderung“ des internationalen Handels durch öffentlich-rechtliche Stellen.
Der Export-Union zufolge haben sich die Aussichten in den ersten beiden Monaten dieses Jahres spürbar eingetrübt. Negativ hätten sich die im Weltmarktvergleich hohen Inlandspreise für Milchfett auf den Drittlandsexport von Butter ausgewirkt. Noch schwieriger hätten sich die Ausfuhren von Käse entwickelt.
Die Exportergebnisse der hiesigen Unternehmen im Jahr 2016 wertet die Branche trotz schwieriger Marktlage als insgesamt zufriedenstellend. Über alle Produktsegmente hätten im vergangenen Jahr starke Schwankungen in der Mengen- und Preisentwicklung bewältigt werden müssen. Mit 1,18 Mio t hätten die Käseausfuhren am Jahresende dennoch einen neuen Rekordwert erreicht und um 0,7 % über dem Niveau von 2015 gelegen.
Beim Butterexport wurde der Export-Union zufolge dagegen ein Minus von 4,7 % gegenüber der Menge von 2015 verzeichnet. Zwar sei aus Drittländern 27 % mehr Butter geordert worden, so dass mittlerweile etwas über 15 500 t deutscher Butter außerhalb der EU verkauft würden. Der Löwenteil der Ausfuhren sei mit 117 000 t aber innerhalb der EU verblieben. Hier sei die Nachfrage um fast 8 % zurückgegangen. AgE (03.03.2017)
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