Einen ökologischen und sozialen Umbau der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hat der World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland von der Europäischen Kommission verlangt. Mit Blick auf das von Brüssel angestoßene Konsultationsverfahren zur Zukunft der GAP stellte der WWF-Naturschutzvorstand Christoph Heinrich heute in Berlin fest, dass die EU-Förderung der Landwirtschaft im Moment mit viel Geld viele Verlierer produziere. Trotz der jährlich mehr als 40 Mrd Euro an direkten Subventionen litten viele Landwirte an wirtschaftlichen Notlagen, während gleichzeitig die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft wegbreche und Umwelt, Böden und Grundwasser in Mitleidenschaft gezogen würden.
Die Schuldigen für diese Fehlentwicklungen sitzen nach Heinrichs Worten aber nicht zwangsläufig in Brüssel, sondern in Berlin, Paris oder Warschau. Er wirft der Mehrheit der Mitgliedstaaten vor, sich wegen nationaler Egoismen und unter dem Druck der Agrarverbände einer ökologisch wie sozial wirksamen Reform der Agrarpolitik zu verschließen.
Ein solcher Umbau wäre laut Heinrich die Lösung für den Großteil der Probleme, die aktuell im Zusammenhang mit der Landwirtschaft und deren Folgen diskutiert werden. Er fordert deshalb, dass die Landwirtschaft in Europa mit der kommenden GAP-Reform nach jahrzehntelanger Fehlentwicklung endlich wieder mit den Bedürfnissen der Bauern, der Verbraucher und der Natur in Einklang gebracht werde. AgE
(07.03.2017)