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Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020 Union sollte stärker als bisher der Stützung kleiner und mittlerer Betriebe dienen. Dies hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am Rande des heutigen EU-Agrarrates in Brüssel gefordert. Das Ratstreffen hat als einen Themenschwerpunkt die Zukunft der GAP nach 2020.
Der CSU-Politiker betonte, dass die Agrarpolitik für kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe existenzwichtig sei. So würden gerade diese Betriebe zum Teil 60 % bis 70 % ihres Einkommens aus der GAP beziehen.
Daher sei insbesondere eine starke Erste Säule innerhalb der künftigen EU-Agrarpolitik elementar wichtig für ihren Erhalt. Schmidt unterstrich aber, dass dies nicht zum Ausbluten der großen Betriebe führen solle.
Ebenso hob der Minister die Bedeutung der Direktzahlungen als Kompensation für die hohen Standards in der europäischen Agrarproduktion hervor. Gleichzeitig forderte er aber eine stärkere Differenzierung dieser Zahlungen. So sprach sich der Ressortchef etwa für die Aufnahme von Tierwohl und mehr Nachhaltigkeit als Kriterien im Rahmen des Systems der Flächenprämien aus.
Allerdings räumte Schmidt ein, dass hinsichtlich der Finanzierung der GAP nach 2020 noch erhebliche Unsicherheit bestehe, da durch den Brexit Mittel verlorengehen würden. Zudem steige der Finanzierungsbedarf in anderen Politikfeldern der EU. Auch forderte er, dass der Kurs der Marktorientierung beibehalten werden müsse. Risikoinstrumente seien zu begrüßen; allerdings dürften diese keinen Ausgleich für Überproduktion sein. Von daher käme man im Übrigen gerade, so der Bundeslandwirtschaftsminister. AgE
(08.03.2017)