Schwieriger Markt bremst Agravis

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Sinkende Preise für Agrarerzeugnisse und Betriebsmittel haben bei der Agravis Raiffeisen AG im Geschäftsjahr 2016 auf die Bilanz gedrückt. In strategischer Hinsicht konnte die Gruppe nach eigenen Angaben jedoch Erfolge verbuchen und neue Akzente setzen. Wie das Unternehmen heute in Münster berichtete, sank der Umsatz binnen Jahresfrist um rund 11 % auf 6,15 Mrd Euro; das Ergebnis vor Steuern ging um 8 % auf 41,6 Mio Euro zurück. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Andreas Rickmers war auch der Verkauf von drei Unternehmen an die Ceravis AG mit einem Umsatzvolumen von insgesamt rund 300 Mio Euro für den Erlösrückgang verantwortlich.
Ein Minus von 15 % auf 2,944 Mrd Euro musste die Agravis in ihrem umsatzstärksten Segment Pflanzen hinnehmen, wozu dem Unternehmen zufolge neben niedrigen Preisen auch ein geringer Getreideexport beigetragen hat. Im Geschäftsbereich Tiere ging es - mitbedingt durch die schwierige Situation der Veredlungswirtschaft - mit den Erlösen um 5 % auf 1,138 Mrd Euro bergab. Die Einnahmen in der Energiesparte verringerten sich um 17 % auf 1,037 Mrd Euro. Aufwärts ging es dagegen in den Bereichen Technik und Märkte. Trotz der Einbußen konnte die Agravis aus Rickmers Sicht 2016 erneut beweisen, „dass sie gerade in schwierigen Zeiten in der Lage ist, unternehmerische und strategische Akzente zu setzen“, und zwar durch Investitionen in die regionalen Standorte, Kooperationen, Akquisitionen und Internationalisierung.
Einer Fusion mit der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main (RWZ) erteile der Vorstandsvorsitzende eine klare Absage. Stattdessen wolle man auf dem „soliden Fundament“ des Unternehmens aufbauen und „die nächsten Stockwerke hinzufügen“. Das laufende Jahr wird nach Einschätzung der Konzernleitung allerdings „noch einmal ein schwieriges“ werden. Erwartet wird ein Umsatz und Ergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau. Das Investitionsvolumen soll mit 63 Mio Euro weiterhin auf einem hohen Niveau und deutlich über den Abschreibungen liegen.
In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres verlief das Geschäft laut Rickmers „deutlich besser“ als im Vorjahr. Als Trendwende sei das allerdings noch nicht zu werten. Erst für 2018 rechnet die Agravis mit einer „Belebung des Marktes“. AgE (22.03.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.

xs

sm

md

lg

xl