Eine lückenlose Aufklärung des aktuellen Fleischskandals in Brasilien hat der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, gefordert. Der gesundheitliche Schutz der Verbraucher müsse an erster Stelle stehen, erklärte Holzenkamp heute im Ernährungsausschuss des Bundestags. Deshalb müsse genau geklärt werden, ob und in welchem Umfang Europa und Deutschland betroffen seien. Eine Gefährdung der Verbraucher durch verdorbenes oder gestrecktes Fleisch sei nicht akzeptabel.
Sofern nicht auszuschließen sei, dass solche Produkte auch auf den europäischen Markt gelangen könnten, müssten weitergehende Maßnahmen ergriffen werden, unterstrich Holzenkamp. Das Bundeslandwirtschaftsministerium legte zum Geschehen in Brasilien auf Antrag der Koalitionsfraktionen einen Sachstandsbericht vor. Der Skandal war vergangene Woche nach einer Razzia bekannt geworden. Fleischverarbeiter wie JBS SA und Brasil Foods sollen demnach verdorbenes und teilweise mit krebserregenden Mitteln behandeltes Rindfleisch sowie mit lebensmittelfremden Stoffen gestrecktes Geflügelfleisch verkauft haben.
Unter anderem aus diesen Gründen sind inzwischen landesweit 21 Betriebe für den Export, nicht aber für den Inlandsabsatz gesperrt. In den Unternehmen wurden Verhaftungen und in den Überwachungsbehörden Suspendierungen vorgenommen. International stoppten mehrere Länder ganz oder teilweise ihre Importe an brasilianischem Rind- und Geflügelfleisch, darunter China, Südkorea und Mexiko. Die Europäische Union schloss die Grenzen für einzelne brasilianische Lieferanten. AgE
(23.03.2017)