Geflügelwirtschaft gegen einen Ausstiegstermin für Kükentöten

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Die Geflügelwirtschaft mahnt zu Realismus in der Tierschutzdiskussion und weist Forderungen nach Festlegung eines konkreten Termins für den Ausstieg aus dem Töten männlicher Eintagsküken zurück. Eine entsprechende Aussage von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer anlässlich der Agrarministerkonferenz (AMK) in Hannover kritisierte der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Friedrich-Otto Ripke, heute als „irreführend und wenig hilfreich“.
Ripke bezeichnete es als völlig offen, wann die derzeit in der Entwicklung befindlichen Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei praxisreif seien. Man warte auf den von der Wissenschaft für diesen Sommer angekündigten Prototypen. Zugleich müsse allen Beteiligten klar sein, „dass es vom Prototypen zur alltagstauglichen Maschine noch ein großer Schritt ist“.
Die Entwicklung einer für den alltäglichen Brütereibetrieb tragfähigen Alternative zum Kükentöten habe für die Wirtschaft hohe Priorität, betonte der ZDG-Präsident. Von besonderer Relevanz sei dabei, dass ein Verfahren tatsächlich schnell die Praxisreife erlange, somit im normalen Brütereibetrieb ohne Probleme sicher funktioniere. Als Voraussetzungen dafür nannte Ripke eine Genauigkeit von mindestens 95 % bei der Geschlechtsbestimmung, eine ausreichende Geschwindigkeit mit einer Kapazität von beispielsweise 100 000 Eiern pro Tag und eine allenfalls geringfügig verminderte Schlupfrate der weiblichen Eier durch das vorherige Öffnen zum Zwecke der Geschlechtsbestimmung. Schließlich müsse es lieferfähige Hersteller geben, die diese Technik für den bundesweiten Einsatz zu einem bestimmten Stichtag anbieten können, gab der Verbandspräsident zu bedenken. AgE (31.03.2017)
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