Als einen wichtigen Schritt für die Akzeptanz des Netzausbaus hat der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Heidl, das Eintreten der Münchener Landesregierung für die Gewährung wiederkehrender Leistungen an die Grundeigentümer bei der Erdverkabelung neben der üblichen Entschädigung begrüßt. Mit der Übernahme einer zentralen BBV-Forderung könne ein rascher und fairer Interessensausgleich erreicht werden, erklärte Heidl heute in München. Jetzt komme es darauf an, dass gemeinsam mit anderen Bundesländern eine rechtliche Grundlage für wiederkehrende Leistungen geschaffen werde.
Eine solche Regelung ist nach den Worten des BBV-Präsidenten auch im Sinne der Stromkunden und der Energiewende. Akzeptanz bei den Betroffenen bedeutet gleichzeitig Zeitgewinn und damit Kostenersparnisse bei den Abregelungskosten, betonte Heidl. Bereits jetzt fielen jährlich Kosten von mehr als 1 Mrd Euro an, um Netzengpässe zu überwinden und überschüssige Kapazität vom Netz zu nehmen. Für 2023 rechne die Bundesnetzagentur mit Kosten von rund 4 Mrd Euro. Jeder Monat, den die neuen Übertragungsleitungen früher in Betrieb gehen, führt zu deutlich niedrigeren Kosten für die Netzstabilität und damit zu Entlastungen für alle Stromkunden, erläuterte der Verbandspräsident.
Heidl wies zugleich darauf hin, dass der Netzausbau dezentrale Konzepte bei der Energiewende nicht zerstören oder infrage stellen dürfe. Durch viele kleinere Anlagen und deren Vernetzung könne die Eigenversorgung vor Ort gesteigert werden. Außerdem könne der gezielte Einsatz gespeicherter Energie aus Biogas oder Batterien einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität und zur Versorgungssicherheit leisten. AgE
(06.04.2017)