Das Europäische Parlament hat sich gegen die Verwendung von Palmöl für die Herstellung von Biotreibstoffen ab 2020 und für schärfere Importkriterien auf den EU-Markt ausgesprochen. In der Entscheidung zu dem Initiativbericht Palmöl und die Rodung von Regenwäldern, der diese Woche mit großer Mehrheit im EU-Parlament angenommen wurde, erkennen die Abgeordneten zugleich die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen aus Ölpflanzen, wie etwa Raps und Sonnenblumen, aus europäischem Anbau an.
Zudem fordern die Parlamentarier die EU-Kommission auf, bis zum Jahr 2020 Maßnahmen gegen den Import von Palmöl zu ergreifen, das aus nicht-nachhaltigen Quellen stammt. Hierzu müsse ein einheitliches europäisches Zertifizierungssystem geschaffen werden. Besonders problematisch sei die mit der Palmölproduktion verbundene zunehmende Entwaldung, etwa durch Brandrodung, aber auch die problematische Menschenrechtslage, so beispielsweise bei Landkonflikten oder der Kinderarbeit.
Die zuständige Berichterstatterin der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, Kateřina Konečná, forderte die Brüsseler Kommission zum Handeln auf. Die durch den Anbau von Palmölpflanzen bedingte massive Entwaldung erhöhe den Ausstoß schädlicher Treibhausgase massiv. Dadurch würde das Erreichen der Pariser Klimaziele und der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) deutlich erschwert, so die Tschechin.
Begrüßt wurde die Resolution von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP). Nach Ansicht der UFOP sind heimische Ölpflanzen, wie etwa Raps und Sonnenblumen, für die Produktion von Biokraftstoffen deutlich nachhaltiger als Palmöle. Diese Kulturarten seien zudem die mit Abstand wichtigste heimische und gentechnikfreie Proteinquelle für die Tierernährung und bildeten ein wichtiges Element in einer guten Fruchtfolge. AgE
(07.04.2017)