Mit einem weiteren kontinuierlichen Rückgang des Einsatzes von Saisonarbeitskräften in der Landwirtschaft rechnet der Gesamtverband der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA). Dessen Geschäftsführer Burkhard Möller sieht darin eine unmittelbare Folge der Einführung des Mindestlohns. Dieser beträgt seit dem 1. Januar 2017 in West und Ost einheitlich 8,60 Euro; zum 1. November dieses Jahres steigt er auf 9,10 Euro.
Die Betriebe nutzen jede Möglichkeit zur Mechanisierung, sagte Möller heute gegenüber AGRA-EUROPE. Dies gelte beispielsweise für den Spargelanbau. Zudem sei eine deutliche Tendenz zur Umstellung auf extensive Produktionsverfahren festzustellen. Bei Erdbeeren mache sich das in einem steigenden Anteil der Direktvermarktung bemerkbar. Bislang keine Belege hat Möller bisher allerdings für eine prognostizierte Einschränkung des Anbaus arbeitsintensiver Kulturen wie Gurken.
Dem Geschäftsführer zufolge stehen auch in diesem Jahr genügend Saisonarbeitskräfte zur Verfügung, die vornehmlich aus Rumänien und Polen stammen. Es werde deutlich, dass sich die Betriebe dabei zunehmend auf die leistungsfähigsten Personen konzentrierten.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist die Zahl der in der deutschen Landwirtschaft einsetzten Saisonbeschäftigten von rund 330 000 im Jahr 2010 und knapp 315 000 in 2013 auf rund 285 000 im Vorjahr zurückgegangen. AgE
(07.04.2017)